Mit dem Urteil bestätigt das Oberste Gericht eine frühere Entscheidung aus dem Jahr 2011. Die Hinterbliebenen der in Srebrenica/Potocari getöteten 8.000 Männer und Kinder können nun die Niederlande um Entschädigungszahlungen klagen. Ins Rollen gebracht hat das Urteil der bosnische Dolmetscher Hasan Nuhanovic, der damals für die holländischen Blauhelm-Truppen Dutchbat arbeitete, sowie die Familie des Elektrikers Rizo Mustafic, der ebenfalls für die Niederländer tätig war. Mustafic sowie der damals 19-jährige Bruder und der Vater von Nuhanovic wurden von den Holländern trotz ihrer Bitten um Schutz und Aufnahme des Lagers verwiesen. 2007 fand man die Leiche des Vaters in einem Massengrab, drei Jahre später die sterblichen Überreste des Bruders sowie die von Mustafic. Die Militärs mussten gewusst haben, welcher Gefahr sie die drei Männer aussetzten, steht unter anderem im Urteil der Richter.

Der Urteilsspruch könnte sich auch auf künftige Friedensmissionen der Vereinten Nationen auswirken: Staaten könnten noch stärker zögern, ihre Truppen bereitszustellen, wenn sie später rechtlich dafür belangt werden können.

Hasan Nuhanovic: "Ebbero (gli olandesi, ndr) un atteggiamento passivo, o meglio un atteggiamento attivo ma nella direzione sbagliata. Quando nel ’95 iniziò l’attacco finale gli olandesi avevano quasi più paura dei resistenti armati bosgnacchi che dei serbi. Si capiva che per loro era normale che i serbi facessero azioni militari. Per loro invece era strano vedere un centinaio di musulmani armati che cercavano di difendere la linea.
La difesa della zona protetta l’avrebbero dovuta fare gli olandesi. Che invece non spararono mai quando i serbi attaccarono."

Das Interview von Luca Sticcotti mit Hasan Nuhanovic lesen Sie in einer franzmagazine-Ausgabe vom März 2012, als der Dolmetscher auf Einladung der Alexander Langer Stiftung nach Bozen kam.