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Mamma Mia 2 -Here We Go Again

Zehn Jahre ist es her, seit die Filmumsetzung des beliebten ABBA-Musicals das Licht der Welt erblickt hat. Nun lädt Universal abermals auf die griechische Insel ein.
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Foto: Universal Pictures

Money, Money, Money

Eines sollte klar sein: „Mamma Mia 2“ steht uns wahrlich nicht ins Haus, weil Universal spontan Lust hatte, die Geschichte rund um Donna (Meryl Streep) und deren Tochter Sophie (Amanda Seyfried) weiterzuerzählen. Schließlich gab es ein Happy End (wie auch anders?), alle waren zufrieden und sind mit multiplen Ohrwürmern nach Hause gegangen. Nun, ganze zehn Jahre später wirkt die Entscheidung, doch noch einmal auf die griechische Insel zurückzukehren, beinahe absurd, hat doch niemand danach gefragt. Aber die erwähnte Ohrwurmqualität ABBA´s vergeht nicht, und was einmal sehr erfolgreich funktioniert hat, wird dies wahrscheinlich auch ein zweites Mal tun. Doch was hat der Film nun denn konkret zu erzählen?

S.O.S.

Sophie ging es schon mal besser, ihre Mutter Donna ist vor einem Jahr verstorben, ihr Ehemann Sky reist arbeitsbedingt um die halbe Welt, und dann gilt es auch noch das Erbe in Form des pittoresken Hotels zu pflegen. Dessen Eröffnung steht kurz bevor, doch nach und nach sagen die Gäste ab, ein Sturm verhindert die Anreise, und als wäre das alles nicht schlimm genug, tauchen auch noch die schrillen Tanten auf, ebenfalls bekannt aus Teil Eins. Parallel dazu reist der Film in die Vergangenheit und zeigt die junge Donna, die erst ihren Abschluss an der Universität macht und sich anschließend durch die Weltgeschichte flirtet. Dabei lernt sie drei Männer kennen – Bill, Harry und Sam, einer von ihnen wird der spätere Vater von Sophie sein. Aber das Verwirrspiel um die Vaterschaft hatten wir ja bereits im Vorgänger.

Mamma Mia! Here We Go Again - Final Trailer, von Universal Pictures

I have a dream

„Mamma Mia 2“ konzentriert sich vielmehr auf seine beiden weiblichen Protagonistinnen. Donna und ihre Tochter sind sich in jungen Jahren sehr ähnlich, sie haben ähnliche Ansichten und Visionen, ähnliche Pläne und Träume, wie sie ihr Leben führen wollen. Doch sie sind auch unsicher, was regelmäßig zu Problemen führt. An dieser Stelle muss der Ball aber flach gehalten werden. Was nun ganz und gar nicht nach dem Gute-Laune-Potenzial des Vorgängers klingt, muss im Verhältnis gesehen werden. Positive Stimmung gibt es ausreichend. Die Geschichte des Films gewinnt keinen Originalitätspreis, vielmehr ist sie abermals zweckmäßig – im Mittelpunkt stehen die Lieder der schwedischen Popgruppe ABBA.

Thank You For The Music

Ob man den Film nun mag oder nicht – wer die ikonischen Melodien kennt und liebt, wird hier glücklich werden. Die hohe Qualität ist nicht zu bestreiten, und die Neuinterpretationen durch die Darsteller sind zwar nicht auf dem Niveau ihrer Originale, wissen aber zu überzeugen. Die Auswahl ist im Vergleich zum ersten Teil wesentlich interessanter. Natürlich finden auch dieses Mal wieder Evergreens wie „Dancing Queen“ oder „Mamma Mia“ ihren Platz, man räumt „unbekannteren“ Stücken wie „When I Kissed The Teacher“, „The Name Of The Game“ oder „Angeleyes“ aber nun genügend Zeit ein.

Lay All Your Love On Me

So führen die Lieder durch die dünne Handlung, passen mal mehr, mal weniger zu den Geschehnissen, und tragen im Wesentlichen zu dem immer intensiver werdenden, an der Grenze zur Parodie wirkenden Kitsch bei. Gerade zum Ende hin wird der Bogen weit überspannt und der Film verkommt in manchen Momenten zum skurrilen Zuckerwattefest. Die bunte Farbgebung und die leider sehr offensichtlichen, wenig gelungenen und deplatzierten digitalen Umgebungen tragen ihr Übriges zu der künstlich wirkenden Atmosphäre bei.

Waterloo

Es ist ein Kampf. Während man an manchen Momenten aufspringen und angesichts der grandiosen Musik laut mitsingen möchte, versinkt man an anderen vor Scham im Kinosessel. Natürlich möchte „Mamma Mia 2“ nur unterhalten und keinen Anspruch bieten, doch wird auf der ohnehin schon kitschigen Prämisse noch eine (große) Schippe Schmalz-Melancholie gelegt – hier wäre weniger mehr gewesen. Dann freut man sich jedoch wieder über kleine Gastauftritte, wie etwa die der beiden Bs von ABBA, Björn Ulvaeus und Benny Andersson. Und ja, auch Cher ist als exzentrische Großmutter dabei.

When All Is Said And Done

„Mamma Mia 2“ ist ein zweischneidiges Schwert. Der Film bietet für alle ABBA-Fans gute Unterhaltung, und natürlich auch für all jene, die auf Teufel komm raus ein Happy End suchen. Der fade Beigeschmack von liegengelassenem Potenzial bleibt aber dennoch. Übrigens genauso wie bei Teil Eins, der weit davon entfernt ist, mehr als nur ein passabler Film zu sein. Manchmal kann selbst die beste Musik nicht über die größten Schwächen hinwegtäuschen.