Politica | Wobi-Wohnungen

Fenster selbst austauschen

Das Team K will die Sanierung von Wobi-Wohnungen privat finanzieren und im Gegenzug Mietnachlass gewähren. Peintner hofft auf Unterstützung der SVP-Arbeitnehmerschaft.
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Foto: Pixabay / Pexels
Das Team K will mit einem Beschlussantrag im Landtag Schwung in die Sanierung von Sozialwohnungen bringen. Kürzlich sprachen sich auch die SVP-Arbeitnehmer*innen dafür aus. 4.686 Wohnungen des Südtiroler Institutes für den sozialen Wohnbau (Wobi) wurden vor dem Jahr 1972 gebaut, über 2.400 Wohnungen sogar vor 1945.
Viele der Wohnungen seien in die Jahre gekommen, ohne saniert worden zu sein, das werde meist erst bei einem Mieterwechsel gemacht. Das Team K schlägt vor, den Mieter*innen zu ermöglichen, selbst Sanierungsarbeiten in Auftrag zu geben und hierfür den Steuerabsetzbetrag von 50 Prozent nutzen zu können.
Als Ausgleich für den künftig vermiedenen Leerstand könnte das Institut den Mieter*innen nach Fertigstellung der Arbeiten und Vorlage der Enea-Erklärung einen Mietnachlass gewähren. Der Vorschlag wird nächste Woche in den Landtag gebracht. Ähnlich klingt tatsächlich der Vorschlag der SVP-Arbeitnehmerschaft: „Auf Antrag sollen sie kleine Sanierungsarbeiten selbst durchführen können. Eine Reduzierung der Miete wäre für jene denkbar, die weiterhin Mieter des Wobis bleiben“, teilten sie kürzlich in einer Mitteilung an die Medien mit.
 
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Schneller Wobi-Wohnungen sanieren: Das wollen Maria Elisabeth Rieder, Christian Peintner und Paul Köllensperger mit ihrem Beschlussantrag erreichen. (Foto: Team K)
 
Christian Peintner, Team K Landtagskandidat und Wohnbauexperte, erklärt: „Viele Mieter*innen mit mittlerem Einkommen wären bereit, den Austausch von Fenstern selbst durchzuführen, wenn sie Steuervorteile nutzen können, und das Wohnbauinstitut im Gegenzug einen Mietnachlass gewährt. Im Landtag wird sich zeigen, ob sich die SVP-Arbeitnehmerschaft wirklich für sozialen Wohnbau einsetzt.“ Der Vorschlag soll als entsprechender Artikel in das Landesgesetz „Öffentlicher und sozialer Wohnbau” eingearbeitet werden. Team K-Landtagsabgeordnete Maria Elisabeth Rieder fügt hinzu: „Es ist wichtig, dass wir neue Wege gehen, denn einerseits liegen über 3.000 Gesuche für eine Sozialwohnung vor und andererseits stehen über 570 Wohnungen des Wohnbauinstitutes leer, da sie nicht saniert sind. Das sind untragbare Zustände.”
Auch die SVP-Arbeitnehmer*innen klagen: „Immer wieder kommt es vor, dass Zuweisungsberechtigte sehr lange auf eine Zuweisung warten, da die Arbeiten zur Sanierung immer noch ausstehen oder ins Stocken geraten sind.“ Sie schlagen neben der Sanierung in Eigenregie außerdem vor, dass das Wobi einen eigenen Einsatztrupp an Handwerkern anstellt, um schnell und unkompliziert kleinere Sanierungsarbeiten durchführen zu lassen. „Ganz nach dem Vorbild der Gemeinden, die mit einem eigenen Bauhof dringende Instandhaltungsarbeiten durchführen.“
Eine schnelle und effiziente Vergabe der Arbeiten sei durch das neue Vergabegesetz geschaffen worden. Direktaufträge an Handwerker können seit Juli bis zu einem Betrag von 150.000 Euro vergeben werden. Auch das sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Mit 13.300 Wohnungen ist das Wohnbauinstitut einer der größten Vermieter in Südtirol. Die Mietverträge laufen auf unbestimmte Zeit und die Wohnungen werden in dieser Zeit nicht renoviert. Alte Fenster und Türen führen allerdings zu beträchtlichen Energiekosten, zu Lasten der Mieter*innen und durch die CO2-Emissionen der alten Heizsysteme mit fossilen Energieträgern auch für die Umwelt.