Die Aufzeichnungen des "Systems Edelweiss" beginnen Ende 2008 mit der „Geldverschwendung Museion“, „Durnwalder höheres Einkommen als Obama“, reichen über den Weihnachtsbaum für den Petersdom („70.000 Euro haben das Land Südtirol und die Gemeinde Brixen dafür ausgegeben“) bis hin zu Versprechen („Piste Ried – SVP bricht Versprechen“), die nie eingehalten wurden. Eine Erneuerung, die schon zu lange auf sich warten lässt.

Die Homepage des "System Edelweiss" trägt die Handschrift von Andreas Pöder. Der Bürgerunionler erklärt:„In den letzten Wochen sind wir immer wieder von Bürgern auf Missstände hingewiesen worden, die nicht vergessen werden sollten. Zum Beispiel war der Wunsch da, noch mal über den Flughafen und die verschwendeten Gelder was aufscheinen zu lassen." Namen liest man online keinen „das ist ein Mitarbeiter von uns, dem das wichtig ist, und der sich die Mühe gemacht hat, über all die Jahre etwas auf zu zeigen.“

Im Juni online gestellt, und laufend aktualisiert liegt nun ein „Sündenregister der SVP“ vor. Verifizierbar sei das alles, so Pöder. „Wir schreiben keine Gerüchte rein, das sind handfeste Sachen, die schon veröffentlicht wurden, wo es auch schon Anfragen im Landtag gegeben hat.“ Pöders Ziel ist unmissverständlich: Sich erinnern. „Wer weiss heute noch, was letzte Woche in den Zeitungen stand. Wer erinnert sich noch an die Meldung, dass Frauen in Südtirol 17 Prozent weniger verdienen als Männer.“

Immer mehr Leute würden auf die Seite des "System Edelweiss" stoßen, sagt Pöder stolz, trotzdem – Euphorie macht sich beim Spitzenkandidaten der Union nicht breit. Was die Umfragewerte von Gruber und Partner anbelangt, gibt er sich vorsichtig: „Ich halte nicht viel von Umfragen, aber ich  befürchte dass die SVP die absolute halten wird.“ Timeline hin oder her. Markus Lobis postet auf Facebook: "Interessante Initiative! Wollte ich eigentlich auch immer machen, doch hat mir die Zeit gefehlt..."