Società | Arbeitsmarkt
Landeshauptmann gesucht!
Foto: Provincia Autonoma di Bolzano
Man findet die Anzeige zwischen einer technisch interessierten Mitarbeiter/in und einem Magazineur, beide von einem bekannten Bozner Unternehmen aufgegeben.
„Landeshauptmann/Landeshauptfrau“ steht da zu lesen.
In der Chiffre-Anzeige heißt es dann:
„Unser Mandant ist eine europäische autonome Provinz im Herzen der Alpen. Da der Bürosessel am Silvius-Magnago-Platz in Bozen frischen Wind benötigt, suchen wir eine Führungspersönlichkeit als
Landeshauptmann / Landeshauptfrau
(24/7-Job, auf 5 Jahre befristet)“
Die Anzeige ist heute auf dem Nordtiroler Internetportal „südtiroljobs.it“ erscheinen. Das Portal ist eine der bekannten Adressen wenn um Jobsuchen im Alpenraum geht. 1284 Jobs bietet man derzeit allein aus Südtirol an. Darunter auch die Anzeige für den Job eines Südtiroler Regierungschefs, die ein Spaßvogel dem Portal untergejubelt haben muss.
Die Aufgaben
In der Stellenanzeige werden auch die Aufgaben und das Profil aufgelistet, die der Gesuchte mitbringen und bewältigen muss.
Dort heißt es:
Politische Erfahrung (z.B. Klassensprecher, Vereinsobmann, Fußballkapitän etc.) sowie einschlägiges Parteibuch von Vorteil
Rhetorische Fähigkeiten: Wenn anderen die heiße Luft ausgeht, werden Sie gerade erst warm
Exzellente Networking-Fähigkeiten: Sie sind mit den Granden aus Wirtschaft und Politik per Du, im Smalltalk bei den Südtiroler Kirchtagen, Feuerwehrfesten etc. fühlen Sie sich pudelwohl und beim Watten machen Sie immer den letzten Stich
Erfahrung im Umgang mit den Medien: Für jede dumme Frage haben Sie eine Phrase parat und Sie zeigen Ihr schönstes Lächeln
Führungsqualitäten und Teamgeist: Als Landeschef geben Sie den Kurs vor und halten auch in stürmischen Zeiten das Ruder fest in der Hand. Innerhalb der Landesregierung managen Sie ein Team aus unterschiedlichsten Charakteren
.
Überzeugendes Auftreten, gepflegtes Äußeres: Bei TV- und Fototerminen zeigen Sie sich von der Schokoladenseite
Reisebereitschaft: Nicht nur in Brüssel und Rom ist Ihre Anwesenheit regelmäßig gefragt
Überstundenbereitschaft: Das Polit-Geschäft kennt keinen (pünktlichen) Feierabend
Volksnähe: Bei öffentlichen Auftritten auf Volksfesten oder beim Törggelen erweisen Sie sich als trinkfest und beweisen so Nähe zum Bürger
Handschlagsqualität: per Handschlag holen Sie sich in Rom neue Kompetenzen nach Südtirol“
Zudem muss derjenige der sich um den Job bewirbt auch wissen, was ihm geboten wird.
Hier heißt es:
Umfangreiche Gestaltungsmöglichkeiten dank Autonomiestatut
Großzügige Büroräumlichkeiten im Landhaus 1 am Silvius-Magnago-Platz in Bozen werden zur Verfügung gestellt
Überdurchschnittliche Entlohnung: Wir zahlen das doppelte des Römer Tarifvertrages für Regierungschefs. Damit liegt das Gehalt im europäischen Vergleich im Spitzenfeld. Die Bezahlung ist unabhängig von Ihrer Qualifikation und vorheriger Berufserfahrung
Spesenpauschale, Aufwandsentschädigung, Funktionszulage, Dienstwagen (rechnen Sie mit mindestens 10.000 € netto / Monat)
Spannende Dienstreisen zu auswärtigen Regierungen, regionalen Unternehmen, Einkaufszentrum-Eröffnungen, Sportveranstaltungen, Schul-Projekttagen u.v.m.
Mediale Aufmerksamkeit: Regelmäßig dürfen Sie sich selbst auf der Titelseite bestaunen
Karrieresprungbrett: Nach Ablauf Ihrer Amtszeit ist Ihnen der Weg in die Privatwirtschaft geebnet
Als Anschrift für Bewerbungen wird die Adresse des Palais Widmann angeben: „Silvius-Magnago-Platz 13 9100 Bozen“.
Außerdem heißt es:
„Das Hearing der besten Kandidaten und die Jobzusage findet am 21.10.2018 in Bozen statt.“
Wahlkampf kann demnach auch lustig sein!
Für Interessierte: https://www.suedtirolerjobs.it/jobs/landeshauptmann-landeshauptfrau,e2876
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Sagt mal, ist das eigentlich
Sagt mal, ist das eigentlich schon eine Form von Politiker-Mobbing gepaart mit einer Prise abwertigem bashing oder wäre das auch genauso lustig, wenn man einen tragfähigen Sponsor und Chefredaktreur für ein mehr oder weniger bekanntes Südtiroler Online-magazin ähnlich satirisch und niveauvoll suchen würde?
In risposta a Sagt mal, ist das eigentlich di Markus Gufler
Es gibt in Südtirol zu wenig
Es gibt in Südtirol zu wenig Satire; heißt ist fast nicht vorhanden! Es tut gut, den ganzen Ernst auch aufzulockern!
Ja Markus Gufler: versuchen Sie sich mal mit einer satirischen Suche eines neuen Chefredakteurs ! Vielleicht können wir dann alle schmunzeln.
In risposta a Sagt mal, ist das eigentlich di Markus Gufler
Gufler als treuer
Gufler als treuer systemsoldat ist das natürlich für sie und ihre Firma vielleicht nicht so witzig wie für andere.