Cronaca | Autonomie

Small Talk mit Napolitano

Noch-Landeshaup

tmann Luis Durnwalder stellt Staatspräsident Giorgio Napolitano seinen Nachfolger vor. Eine besondere Rom-Reise mit traditionellen Anliegen: der Unterstützung beim Ausbau der Autonmie.

Das Landespresseamt weiß sich ans Protokoll zu halten. „LH Durnwalder bei Napolitano“, wird die Pressemitteilung über den heutigen Rom-Ausflug einer hohen SVP-Delegation übertitelt. Immerhin war nicht nur der scheidende Landeshauptmann, sondern auch sein Nachfolger Arno Kompatscher mit von der Partie – nebst SVP-Obmann Richard Theiner sowie den Parlamentariern Karl Zeller und Daniel Alfreider.

Doch noch spielt Durnwalder die erste Geige; wenn auch seine Begleitung vom Gastgeber durchaus gewürdigt wurde: „Staatsoberhaupt Napolitano wertete die Anwesenheit von Kompatscher als wichtiges Zeichen der Kontinuität in den Beziehungen zwischen Südtirol und Rom“, heißt es in der Aussendung des Landespresseamtes. Napolitano habe sich überzeugt gezeigt, dass auch die neue Landesregierung mit einem neuen Landeshauptmann an der Spitze diese Zusammenarbeit fortsetzen werde.

Doch worum tatsächlich ging es beim Vorsprechen im römischen Quirinal, das ursprünglich ohne Medienrummel über die Bühne gehen sollte? Vorwiegend um Kontaktpflege, lässt Durnwalder verlauten: „Die Visite bei Staatspräsident Napolitano war ein Höflichkeitsbesuch, den wir dazu genutzt haben, um über die aktuelle Situation in Südtirol nach den Landtagswahlen zu berichten und um andererseits die offenen autonomiepolitischen Anliegen auf den Tisch zu legen.“

Denn gerade diesbezüglich ist von der Vorwahlkampf-Eurphorie über das Bozner Memorandum nicht mehr viel übrig geblieben. War Anfang August noch vom sofortigen Beginn einer Umsetzung des Memorandums die Rede, drehte sich das Gespräch mit Napolitano darum, wie ihm „nun Leben eingehaucht werden kann“. Als dringlichste Themen, bei denen in Rom nun endlich aufs Gaspedal gedrückt werden müsse, nannte Durnwalder die Verwaltung des Stilfserjoch-Nationalparkes, die Ernennung der beiden Autonomiekommissionen sowie erste konkrete Schritte zur Neuregelung der Finanzierung der Autonomie.

Konkrete Zusicherungen konnte der Staatspräsident dem alten und neuen Regierungschef klarerweise keine mitgeben. Doch Autonomiefreund Napolitano habe „die Südtiroler Anliegen zur Kenntnis genommen und betont, dass er seinen Beitrag leisten werde, damit die Autonomie weiterentwickelt werden kann“, betonte Durnwalder. Diplomatie vom Feinsten also – zum Ausklang einer ohnehin viel zu lokalpolitisch geprägten Woche.