Politica | Regierungswechsel

Regionalregierung: Kein Platz für Frauen?

Peinlicher Ausrutscher für die Erneuerer bei der Regionalregierung? Dort wird die Frauenquote jedenfalls laut dem derzeitigen Vorschlag nicht berücksichtigt. Nun wackelt Sepp Nogglers Posten.

In der Landesregierung scheint sie mit der Nominierung von zwei Frauen gelöst. In der Regionalregierung bringt die Frauenquote dagegen derzeit die gewohnten Ernennungsmechanismen durcheinander. Fünf Posten stehen dort zur Verfügung,. Neben den beiden Landeshauptleuten steht  je einer einem Ladiner, einem deutschen Mehrheitsvertreter der SVP sowie einem italienischen Mehrheitsvertreter des PD zu.

Zumindest seit 2004 war eines dieser Assessorate fix in Frauenhand. Doch nach dem Wechsel der  langjährigen Assessorin Martha Stocker in die Landesregierung zeichnet sich mit dem aktuellen Vorschlag ein reiner Männerclub ab. Denn von Südtiroler Seite wird neben Arno Kompatscher Josef Noggler als Nachfolger Stockers gehandelt. Gleichzeitig will man den italienischen Koalitionspartner mit einem Posten für Roberto Bizzo für das verlorene zweite Mandat entschädigen. Auf  Trentiner Seite ist dagegen neben Landeshauptmann Ugo Rossi PD-Vertreter Luca Zeni im Rennen. Und: Auch beide in Frage kommende Ladiner-Vertreter sind männlich.

Damit gleich die Besetzung bereits ohne Frauenquote einer Reise nach Jerusalem,, die nun durch einen Zusatzposten oder die Ablöse eines Assessors nach der Hälfte der Legislatur gelöst werden kann. Doch auch dann stellt sich die Frage, ob es im Jahr 2014 noch eine Regierung ohne Assessorin geben kann und darf. Während man im Rechtsamt der Region darauf verweist, dass es rein rechtlich für die Regionalregierung keine verpflichtende Frauenquote gibt, führen die Südtiroler Grünen nicht nur die das staatliche Gleichstellungsdekret, sondern vor allem die Symbolik ins Spiel. „Eine Vertretung beider Geschlechter in Entscheidungsgremien sollte gerade für so genannte Erneuerer schon längst Prinzip und Priorität sein“, fordern sie in einer Pressesaussendung.

Ob Arno Kompatscher dies auf sich sitzen lässt, wird sich zeigen. Er will sich am Samstag mit seinem Trentiner  Amtskollegen in der Sache beraten; davor hält er alle Personaldiskussionen für verfrüht, denn „noch ist nix fix“, wie er beteuert. Als wahrscheinlichstes Opfer des Tanzes um Proporz und Quoten zeichnet sich aber dennoch sein Favorit für die Nachfolge Stockers ab.  Der scheint sich laut der Dolomiten-Ausgabe vom Donnerstag bereits darauf vorzubereiten. „“Ich stehe für das Amt gerne zur Verfügung“, wird Sepp Noggler dort zitiert, „sollte es sich aber nicht ausgehen, weil eine Frau den Posten bekommen muss, fällt der Himmel nicht herunter.