Cronaca | Charlie Hebdo

Schusswechsel mit verdächtigen Attentätern

UPDATE: Zu einem Schusswechsel mit zwei Toten kam es nordöstlich von Paris, die verdächtigen Attentäter haben sich mit einer Geisel in einem Gebäude verschanzt.

UPDATE

Laut Medienberichten sollen sich die Täter in einem Gebäude in der Ortschaft Dammartin-en-Goele versteckt haben. Die Polizei hat das Gebiet großräumig abgtesperrt. Sie sollen eine Geisel bei sich haben. Zuvor war es zu einer Schießerei gekommen, bei der zwei Personen getötet worden sind, und mehrere verletzt wurden. 

Am dritten Tag der Fahndung nach den Attentätern in der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo läuft die Suche weiterhin auf Hochtouren. Gesucht werden die Brüder Said e Cherif Kouachi, die dadurch identifiziert werden konnten, weil sie im zurückgelassenen Fluchtauto einen Personenausweis vergessen hatten. Mehrere zehntausend Polizisten suchen nach ihnen im Umkreis von Paris.

Der ältere der Brüder, Said Kouachi soll nach Informationen von US-Medien ein Terrortraining im Jemen absolviert haben. Er soll dort den Umgang mit Waffen gelernt haben und an einer Al-Kaida-Schulung teilgenommen haben. Der jüngere Cherif Kouachi war der Polizei seit Jahren bekannt: er verbrachte bereits 18 Monate im Gefängnis, weil er wegen Kooperation mit einer islamistischen Gruppe festgenommen wurde. Die Brüder hatten außerdem Einreiseverbot in die USA und wurden dort laut Medienberichten als Terrorverdächtige geführt. Aufgewachsen sind die beiden nahe Paris, nach dem Tod der Eltern wurden sie in einem Waisenhaus erzogen. 

Nächste Woche Mittwoch soll das Magazin Charlie Hebdo erneut erscheinen, geplant ist die Auflage von 1 Million Zeitschriften anstatt der üblichen 60.000 Exemplare. Mehrere französische Medien haben dem Magazin nach dem Attentat Hilfe zugesagt; auch der britische "Guardian" greift der Redaktion finanziell unter die Arme, er hat eine Spende von umgerechnet 128.000 Euro zugesagt. Die Zeichnungen aus früheren "Charlie Hebdo"-Heften verbreiteten sich derweil auch in vielen internationalen Medien und in den sozialen Netzwerken. Andere Zeitungen tauchten ihre Seiten in die Trauerfarbe schwarz - oft versehen mit der Solidaritätsbekundung "Je suis Charlie".

Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq will seinen islamkritischen Roman „Soumission“ (Unterwerfung) zunächst nicht mehr bewerben. Der Autor sei tief betroffen vom Tod seines Freundes Bernard Maris, der bei dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ getötet wurde, sagte Houellebecqs Agent am Donnerstagabend.