Economia | Anwälte
Der neue Präsident
Foto: Anwaltskammer Bozen
Die Welt der Südtiroler Anwälte ist eine eigene.
Das wird auch bei der Wahl zur Südtiroler Anwaltskammer deutlich. Alle drei Jahre wird der Vorstand der Südtiroler Berufskammer der Anwälte erneuert. Jetzt war es wieder so weit.
Südtirols Anwältinnen und Anwälte konnten im Jänner 2023 den Ausschuss für den Vierjahreszeitraum 2023-2026 wählen.
Es war eine Wahl, die bereits entschieden war, bevor sie überhaupt durchgeführt wurde. Das geht gleich aus mehreren Umständen rund um diese Entscheidung hervor.
Traditionell gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer informelle Vorwahlen in den zum einen die deutschen Anwälte ihre Ausschussmitglieder festlegten und zum anderen die italienischen Anwälte ihre Kandidaten nominiert haben.
Davon war diesmal keine Rede. Obwohl alle Kammermitglieder kandidieren können, gab es diesmal für die elf Plätze im Kammerausschuss nur 12 Kandidatinnen und Kandidaten. „Es herrscht eine gewisse Müdigkeit unter den Anwälten“, sagt einer, der schon jahrelang in der Kammer sitzt. Auch weil das Engagement absolut ehrenamtlich ist und wirklich viel Zeit in Anspruch nimmt.
Bei den Neuwahlen im Jänner wurde so der bisher amtierende Ausschuss fast in toto wiederbestätigt. Nur Präsident Franco Biasi und die Schatzmeisterin Silvia Paler sind ausgeschieden. Der Grund dafür: Laut den geltenden Bestimmungen können Anwälte nur zwei Amtsperioden nacheinander im Kammerausschuss sitzen. Beide haben diese Hürde jetzt erreicht.
Damit gibt es mit Lucia Peron und Angelika Platter nur zwei Neueinsteiger. Gewonnen hat die Kammerwahlen Nelly Lescio mit 132 Stimmen, dahinter Karl Pfeifer (124), Annalisa Esposito (121) Lucia Peron (116), Ivo Deola (114), Angelika Platter (112), Andrea Gnecchi (106), Luca Crisafulli, Alexander Stricker und Daniel Rudi Ellecosta (jeweils 62), sowie Andrea Esposito (54).
Der neugewählte Kammerausschuss wählt auf seiner ersten Sitzung den neuen Präsidenten der Südtiroler Rechtsanwaltskammer. Wer es werden wird, war dabei seit langen klar. Nicht ein Frau und nicht ein Italiener. Weil in der letzten Amtsperiode Franco Biasi Präsident war und die von allen akzeptiere Regel der ethnischen Alternanz gilt, musste diesmal ein deutscher Anwalt Präsident werden.
Karl Pfeifer war in der Amtsperiode offizieller Sekretär der Anwaltskammer. Es ist nach dem Präsidentenamt die zweithöchste Funktion. Pfeifer, Anwalt in der renommierten Kanzlei Brandstätter, hat bereits vorab seine Bereitschaft signalisiert, das Amt zu übernehmen.
Am Dienstag wurde Pfeifer dann einstimmig vom neuen Ausschuss zum Präsidenten gewählt. Der 58jährige Bozner Anwalt hat damit das erreicht, was sein Chef Gerhard Brandstätter zwar angestrebt aber nicht geschafft hat.
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War ja nicht anders zu
War ja nicht anders zu erwarten,wenn man weiss wer die "Fäden" zieht. shame.