Politica | Richtung EU-Wahlen

Alternatives Klima

Die Grünen stellen ihren Gemeinderat, den Klimaexperten Norbert Lantschner für die EU-Wahlen auf: “Der ideale Kandidat.” Und es wird eine zweite Kandidatin geben.
Norbert Lantschner
Foto: Grüne Verdi Verc

Laut seinem Lebenslauf ist Norbert Lantschner “Energie- und Klimaberater”. Bis 2012 war der Begründer der KlimaHaus Südtirol Direktor der KlimaHaus-Agentur. 2016 kandidierte er für die Grünen für das Bürgermeisteramt in Bozen – und schaffte den Einzug in den Gemeinderat. 2018 trat Lantschner für die Grünen bei den Parlamentswahlen an. Die Landtagswahlen im Oktober ließ der 62-Jährige aus. Jetzt will er es aber erneut wissen: Am Montag hat die Grüne Landesversammlung Norbert Lantschner einstimmig zum Kandidaten für die EU-Wahlen am 26. Mai gewählt.

 

Klima spricht für Lantschner

Bis zuletzt war der Grüne Co-Sprecher Tobe Planer als aussichtsreicher Anwärter für die EU-Wahlen gehandelt worden. Zum einen weil er bei den Landtagswahlen 2018 zum zweiten Mal in Folge auf dem vierten Platz gelandet war und den Einzug in den Landtag nur knapp verpasst hatte. Zum anderen, weil er im Auftrag seiner Partei in den vergangenen Monaten und Jahren viel in Sachen Europa unterwegs gewesen war. Nun sagt Planer: “Uns stehen fünfzig intensive Tage Wahlkampf bevor.” Den wird Norbert Lantschner auch außerhalb Südtirols führen. Denn aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit ist der Bozner häufig in den Regionen “seines” Europawahlkreises unterwegs. Und hat sich zumindest in Fachkreisen einen Namen gemacht.

 

In Südtirol sieht man den Gegner in erster Linie in der SVP. “Wir wollen der Allianz der SVP mit Forza Italia und dem Kandidaten Herbert Dorfmann eine Alternative entgegensetzen”, heißt es von den Grünen. Mit Lantschner ist man sich sicher, auf das richtige Pferd gesetzt zu haben. “Angesichts der zur Zeit herrschenden Klimadebatte ist er der ideale Kandidat, der sowohl mit seinem fundierten Fachwissen als auch mit seiner langjährigen politischen Erfahrung bei den Europawahlen punkten wird”, heißt es in der Aussendung nach der Kandidatenkür.
“Für den Klimaschutz, für die Ökowende und für mehr soziale Gerechtigkeit” – dafür wollen die Grünen kämpfen, ergänzt der Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler.

 

Alternative nur auf dem Papier?

Laut jüngsten Umfragen kommen die Grünen in Italien auf maximal 1 Prozent. Die Chancen für Norbert Lantschner, ins Europäische Parlament gewählt zu werden, bestehen derzeit nur auf dem Papier. Nicht zuletzt, weil der Grüne Rat vergangene Woche einem Bündnis mit Team Köllensperger/+Europa eine klare Absage erteilt hat. “Pragmatisch gesehen wäre eine gemeinsame Unterstützung von Renate Holzeisen als Gegenkandidatin zu Herbert Dorfmann sicherlich interessant gewesen”, gesteht einer, der bei der Sitzung des Grünen Rates dabei war. “Aber wir haben zwei Jahre lang hart für die Aufnahme in die Familie der Europäischen Grünen gearbeitet – und jetzt sollten wir eine Kandidatin der wirtschaftsliberalen ALDE mittragen?” Deshalb werden die Südtiroler Grünen mit den italienischen Verdi und Possibile (Ex-PD) unter dem Dach der Europäischen Grünen antreten.

 “Die Herausforderung wird es sein, die Vierprozenthürde zu überspringen”, bestätigt Tobe Planer. In Südtirol hofft man, dass die Welle der erstarkten deutschen Grünen über den Brenner schwappt. Und vor allem auf die Stimmen junger Wähler – Stichwort Schülerstreiks für das Klima. Auf Facebook hat Lantschner für die streikenden Jugendlichen und ihre Anliegen Partei ergriffen.

 

Am 26. Mai wird Lantschner gemeinsam mit einer weiteren Grünen Südtiroler Kandidatin auf der Liste der Europäischen Grünen im Wahlkreis Nord-Ost antreten. Deren Namen will man am Montag Abend allerdings noch nicht verraten – die Kandidatin müsse “nicht unbedingt” eine italienischer Muttersprache sein und soll “zu einem späteren Zeitpunkt” präsentiert werden. Viel Zeit bleibt nicht mehr: Bis kommenden Mittwoch, 17. April, müssen die Kandidatenlisten in Rom hinterlegt sein.

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Peter Gasser Mar, 04/09/2019 - 08:08

KlimaHausexperte oder "Klimaexperte"?
Unter "Klimaexperte" stelle ich mir jemanden vor, der über das Klima (nicht "Wetter", nicht "Luftverschmutzung") forscht.
Ich habe keine einzige Veröffentlichung von Norbert Lantschner zum Thema Weltklima oder Erderwärmung gefunden. Kann mir jemand weiterhelfen?

Mar, 04/09/2019 - 08:08 Collegamento permanente
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Salto User
Sepp.Bacher Mar, 04/09/2019 - 08:32

In risposta a di Peter Gasser

Wann kann jemand als Experte bezeichnet werden? Muss jemand anerkannter Forscher sein oder genügt es, dass jemand sich viel Wissen und Erfahrung in einer Materie angeeignet hat? In unseren Medien wir häufig Dr. Marc Zebisch von der Eurak als Klima-Experte präsentiert. Würde der deine hohen Kriterien erfüllen?

Mar, 04/09/2019 - 08:32 Collegamento permanente
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Peter Gasser Mar, 04/09/2019 - 12:30

In risposta a di Sepp.Bacher

Ich lege doch keine Kriterien fest.
Weder in der sichtbaren Ausbildung noch im sichtbaren Berufsweg habe ich Beschäftigung mit Weltklima oder Klimaerwärmung gefunden. Trotz Recherche auch keinen einzigen Fachbeitrag oder von ihm erzeugten oder zusammengestellten Artikel zum Thema. Nichts.
Können Sie mir weiterhelfen?
Irgendwo muss sich doch eine Spur finden, wenn man wirklich anerkannter EXPERTE ist, irgendeine EXPERTise, ein Fachbeitrag, von mir aus auch ein polpulärwissenschaftlicher oder gar journalistischer Beitrag/Artikel zum Thema.
Sind Sie fündig geworden...?
Haus“klima“ hat mit Welt-Klima und Klimaerwärmung nichts zu tun.

Mar, 04/09/2019 - 12:30 Collegamento permanente
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Alessandro Stenico Mar, 04/09/2019 - 08:30

Die Tageszeitung berichtet:
Für diesen „Alleingang“ entschieden sich die Südtiroler Grünen, obwohl die Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler eine gemeinsame (und viel aussichtsreichere) Kandidatur mit dem Team Köllensperger und Emma Bonino befürwortet hätten.
A livello nazionale altri media descrivono questa sceneggiata grotesca:
su „linkinchiesta“: Proletari di tutta Italia, scannatevi: perché la sinistra non riesce a stare unita, nemmeno di fronte a Salvini?
https://www.linkiesta.it/it/article/2019/04/08/italia-sinistra-salvini/…
Sul sito di „radiopopolare“ : partiti di sinistra dove siete ?
https://www.radiopopolare.it/2019/04/partiti-di-sinistra-dove-siete/?fb…

Mar, 04/09/2019 - 08:30 Collegamento permanente
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Felix von Wohlgemuth Mar, 04/09/2019 - 09:55

In risposta a di Alessandro Stenico

Du ärgerst Dich, dass die Linke gespalten ist und wirfst im selben Atemzug den Grünen vor, nicht zusammen mit der wirtschaftsliberalen ALDE zu kandidieren? Aber auch mit dem Programm von +europa kann jedenfalls ich mich nicht anfreunden, wenn sie etwa fordern „va rimosso il bando alla ricerca in campo aperto sulle biotecnologie agrarie“, oder „L’Europa che vogliamo non è un “superstato europeo”, bensì una federazione leggera.” aber auch “È necessario privatizzare le imprese pubbliche che operano in mercati concorrenziali”
Ist das für dich linke Politik? Soll ich meine Stimme einer Bewegung geben, welche die Privatisierung vorantreiben und welche sich zum Ziel setzt, die Europäische Union in eine lockere Föderation von Nationalstaaten umzuwandeln?
Nein, meine Stimme bekommt eine solche Politik sicher nicht!

Mar, 04/09/2019 - 09:55 Collegamento permanente
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Alessandro Stenico Mar, 04/09/2019 - 13:04

In risposta a di Felix von Wohlgemuth

Comprendo le tue posizioni identitarie, ma mi chiedo se in questa situazione con la destra sovranista in grande ascesa in tutto il continente non fosse il caso di ritrovare un collante tra le opposzioni per contrastare l'ascesa di questa asse sovranista europea e della conferma della compagine gialloverde. Sicome non si possono ignorare i numeri e la compagine verdi+possibile è addiritura scomparsa dagli ultimi sondaggi, perchè scesa sotto l'1% , sarebbe stato più opportuno trovare un collante con la lista di Emma Bonino che a tutt'oggi oscilla su un 3,1%. Per quel che ne so, sui temi die diritti civili e dei migranti Emma si è distinta per posizioni coraggiose e per me basta, tutto il resto in questa situazione è bla bla.....

Mar, 04/09/2019 - 13:04 Collegamento permanente
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Felix von Wohlgemuth Mar, 04/09/2019 - 10:00

Genau deswegen haben wir Grüne uns für die Grünen entschieden...weil wir eben über die Berge hinaussehen (und nebenbei auch Parteiprogramme lesen) können ;)

PS: SVP geht mit Berlusca, Paul mit Emma..aber die "bösen" Grünen sollen sich rechtfertigen, dass sie mit den Grünen gehen? Etwas eigenartig...nicht!?

Mar, 04/09/2019 - 10:00 Collegamento permanente
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rotaderga Mar, 04/09/2019 - 14:46

Manchmal habe ich einen leisen Verdacht: Die Svp hält sich in Südtirol selbst einige unbedeutende - zerstrittene Oppositionsparteien um sich selbst als "geringeres Übel" besser zu verkaufen.

Mar, 04/09/2019 - 14:46 Collegamento permanente