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Foto: © Oswald Stimpfl
Gita | Ausflug der Woche

St. Andreas in Antlas, Ritten

Auf einer Felskuppe hoch über dem unteren Eisacktal ragt die kleine St. Andreas-Kirche auf, deren spitzer Kirchturm schon von Weitem sichtbar ist.

Länge: 8,6 km

Gehzeit: 2 h 50 min

Höhenmeter: 310

Anfahrt: Von Klobenstein kommend 6,2 km auf der LS bis Lengstein fahren, Parkplatz im Dörfchen bei der Feuerwehrhalle. Öffis: Bus 165 ab Bozen


Wir beginnen unseren Rundweg in Lengstein, dort treffen wir vor der Kirche auf die Wegweiser „Keschtnweg“ (mit dem Symbol der Kastanie ausgeschildert). Wir entscheiden uns für denjenigen, der mit 50 Minuten angegeben ist. Er führt vom Parkplatz zwischen der Rückseite von Feuerwehrhalle und Grundschule und einem Reihenhaus durch, geht als schmaler Steig über die Wiese und kurz bergab zu einem Bauernhaus, dort treffen wir auf eine asphaltierte Höfezufahrt, der wir links folgen.

Bei einer Wegteilung gehen wir rechts über Wiesen und gelangen mit schönen Blicken übers Eisacktal und zum nahen Schlern leicht abwärts in 50 Minuten zum Gasthaus Zuner. Nach Einkehr und Kirchenbesichtigung folgen wir dem Keschtnweg nordwärts, stoßen auf die Autostraße Ritten-Barbian, folgen ihr bis zum Penzlhof und biegen danach links in den Weg 8A (Wegweiser „Hexenbödele“) ein. Der Feldweg geht bergauf, quert einen Mischwald, geht durch Wiesen an Streuhöfen vorbei bis zum Sattel und dem Waldstück mit dem Hexenbödele, das leider als Ablageplatz für Holz zweckentfremdet wurde. Jetzt geht der Weg wieder bergab, zum Haidbergerhof (geschlossen, kein Ausschank mehr) und hier links ab, am Waldrand entlang und über Wiesen zum Gasthaus Schwaiger und dem Parkplatz in Lengstein zurück.

 

Das Antlas-Kirchlein

 

Vom Gasthaus Zuner geht es in wenigen Minuten hinauf auf den felsigen, exponierten und ungemein aussichtsreichen Hügel mit dem Antlas-Kirchlein, dessen Besichtigung lohnt (der Zunerwirt verwahrt den Schlüssel). Die Lage ist beeindruckend, in der Nähe wurden Relikte aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit gefunden, vermutlich handelt es sich hier um einen vorchristlichen Kultplatz. Geweiht ist die Kirche dem Apostel Andreas, im Volksmund wird die Gegend um den Kirchhügel „Antlas“ genannt. Auch wenn der Bau aus der Gotik stammt, gehen Fachleute von einem wesentlich älteren Vorgängerbau aus, da Apostelpatrozinien meist auf ein hohes Kirchenalter hinweisen.

Das Innere der Kirche beherbergt ausdrucksstarke und wertvolle Fresken aus dem 15. Jh. Sehenswert sind auch die bemalten Schlusssteine an den Rippen neben dem Triumphbogen, die sogenannten „Neidköpfe“ (Menschenkopf mit Tierfratze) sollen böse Geister abwehren. Interessant ist die Sakristeitür mit dem Andreaskreuz, darüber die Abbildung des Schweißtuches der Veronika, eine legendenumwobene Ikone, deren Anbetung Ablässe erwirkte. Das Altarblatt ist eine Kopie, das Original stammt von Franz Sebald Unterberger, einem Mitglied der berühmten Fleimstaler Malerdynastie. Eine Rarität ist der meisterhaft mit Heiligenfiguren bemalte Fahnenkasten zur Aufbewahrung der Prozessionsfahnen.

 

Der Keschtnweg

 

Der Keschtnweg („Keschtn“ sind im Volksmund die Esskastanien) ist ein Weitwanderweg, der in Vahrn bei Brixen beginnt und sich als hangquerender Mittelgebirgsweg in mehreren Etappen durchs Eisacktal bis zum Bozner Talkessel mit dem Endziel Schloss Runkelstein hinzieht. Er verbindet schöne Dörfer und Weiler, geht durch eine von fleißigen Bauern geprägte Landschaft mit Reben und Kastanienwäldern. Teilstrecken unserer Rundwanderung folgen dem Verlauf dieses Themenweges.

 

Einkehrtipps

 

Gasthof Zuner

Gut besuchtes Ausflugsgasthaus. Herzhafte Hausmannskost. Vor allem im Herbst, zur Törggelezeit, herrscht bei deftigen Gerichten, neuem Wein und gerösteten Kastanien Hochsaison. Gute Eigenbauweine. St. Andreas-Antlas, Lengstein-Ritten, Tel. 0471 349006 und 320 1952291, www.zunerhof.com, ganzjährig, im Feb. und März nur an den Wochenenden geöffnet, am Abend Vorbestellung erwünscht.

 

Gasthof Schwaiger

Stattliches, mittelalterliches Fuhrmannswirtshaus an der alten Kaiserstraße, einst auch Gerichtshaus. Urgemütlich, mit breiten Gängen, einem schattigen Gastgarten, Gewölben und einer getäfelten Stube mit Erker. Einfache Südtiroler Spezialitäten, hausgeräucherter Speck, eigene Landwirtschaft. Dorf 1, Lengstein-Ritten, Tel. 0471 349049, www.gasthof-schwaiger.it, Mitte Apr.–Anf. Nov. geöffnet, Mi. und Do. Ruhetag

 

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