Benko hat andere Möglichkeiten zu investieren
Ende Juli läuft die Frist ab, mit der der Innsbrucker Investor René Benko, die Bozner Oberrauch-Gruppe und potentielle weitere Bewerber ihr Verbauungsprojekt für das Areal am Busbahnhof einreichen können. Von Wirtschaftsberater Heinz Peter Hager, Benkos Bozner rechte Hand, ist heute in der Tageszeitung Dolomiten zu hören, dass die Wahrscheinlichkeit ziemlich gesunken sei, dass Benko mitmache. Eine 20-prozentige Chance bestehe derzeit, denn, "Benko hat andere Möglichkeiten sein Kapital zu investieren."
Am 25. Juni gab die Gemeinde Bozen die Vergabekriterien für das Areal am Busbahnhof bekannt: Beschränkung von Handelsfläche (22.000 qm) und Kubatur (200.000 Kubik) , dazu die vollständige Erhaltung des Bahnhofparks. Keine good news für den Großinvestor René Benko und das Projekt seiner Signa Holding, das vorsah, 30.000 Quadratmeter und ein Volumen von 350.000 Kubikmetern zu verbauen.
Aber René Benko hat, wie Heinz Peter Hager richtigerweise sagt, andere Möglichkeiten. Denn, wie Spiegel Online vermeldet, steht die deutsche Kaufhauskette Karstadt nun wirklich kurz vor der Pleite. Und ein Teil dieser Kette, die Premium- und Sporthäuser, darunter das berühmte KaDeWe in Berlin, gehören René Benko. Er hatte die Häuser im Herbst 2013 von Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen gekauft und zwar zu einer sogenannten Call-Option: damit kann Benko jederzeit 75 Prozent der Kaufhäuser um nur 1 Euro übernehmen. Eigentlich sollte die ganze Karstadt-Kette mit dem Verkauferlös aus den Premium- und Sporthäusern modernisiert werden. Doch scheint Benko, wie der Spiegel schreibt, kein Interesse daran zu haben. Es gehe ihm viel mehr um den Standort der Immobilien, und nicht um die Betriebe bzw. deren Erhalt. Das Spiel auf Zeit könnte Benko in deutschen Großstädten weitaus attraktivere Angebote in die Hand spielen, als es ein Kaufhausprojekt in Bozen je sein könnte.
Da kiekste, wa?
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