Politica | Coca Cola

Gnecchi nimmt es mit Coca Cola auf

Ausgezogen, um Coca Cola den Kampf anzusagen. Luisa Gnecchi stemmt sich gegen die willkürlichen Politiken des Getränke-Multi.

Da war Luisa Gnecchi noch nicht wiedergewählt, als Coca Cola HBC Italia im November 2012 straffe Umstrukturierungspläne ankündigte. Im vergangenen Juli sind diese nun konkretisiert und bekannt gemacht worden: Das Werk in Campogalliano in der Provinz Modena soll geschlossen und die 57 dort arbeitendenden Personen in die Mobilität überstellt werden. Der Personalabbau betrifft auch 249 Angestellte auf nationaler Ebene. Insgesamt sind es also 306 Stellen, die Coca Cola in Zukunft streichen will.

Bisher hat sich der Getränke-Multi geweigert, in Verhandlungen mit den Gewerkschaften zu gehen. Diese prangern die Willkür des Konzerns an: "In wenigen Jahren ist italienweit die Zahl der Angestellten von Coca Cola von 3.000 auf 2.000 gesunken. Und niemand spricht darüber", bemängeln Flai-Cgil und Cisl in einer Aussendung. Ein Plus von 72 Millionen Euro habe Coca Cola HBC Italia im Jahr 2013 in seinen Bilanzen verzeichnet, und es könne nicht sein, dass "zusätzliche Arbeitslosigkeit in einem bereits schwierigen Kontext" geschaffen würde, so die Gewerkschaften weiter.

Am Freitag, 8. August, wurde von 11 bis 13 Uhr im Werk von Nogara (Verona) gegen den geplanten Stellenabbau protestiert und gestreikt, meldete Il Mattino. "Andere Lösungen müssen gefunden, die Entscheidung von Coca Cola überdacht werden", so der Appell der Streikenden. Unterstützung erhalten sie von Luisa Gnecchi, die als einzige "italienischsprachige" Vertreterin Südtirols in der Abgeordnetenkammer des römischen Parlaments sitzt. In der Arbeitskommisison hat sie gemeinsam mit den ParteikollegInnen des PD eine Anfrage präsentiert, in der sie Coca Cola zur Aufnahme der Verhandlungen mit den Gewerkschaften aufruft. Auf der Webseite von Coca Cola werden die Mitarbeiter in den Mittelpunkt gerückt, von "sozioökonomischer Verantwortung" ist dort die Rede. Das sei bedenklich, so Gnecchi im Alto Adige vom 9. August:

"Se anche un'azienda come Coca Cola che è in crescita e sul sito manifesta la volontà di mettere al centro i propri dipendenti, ipotizza di chiudere uno stabilimento così importante come Campogalliano dobbiamo preoccuparci."

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Sepp.Bacher Dom, 08/10/2014 - 19:50

Eine Bemerkung zu "..Luisa Gnecchi, die als einzige "italienischsprachige" Vertreterin Südtirols im römischen Parlament sitzt." Vielleicht in der Kammer! Meines Wissens ist auch Senator Francesco Palermo italienischsprachig. Denn auch der Senat gehört zum italienischen Parlament (Zwei-Kammern-System).

Dom, 08/10/2014 - 19:50 Collegamento permanente