Ambiente | Etschverbauung

Uferpflege neu erfunden

Auch dieses Jahr beschäftigt sich das Landesamt für Wildbachverbauung Süd wieder mit der Uferpflege an der Etsch und ihren Seitenbächen. Neues Werkzeug: Eine Schafherde.
Uferpflege Etsch
Foto: LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd
  • Bei den Uferpflegearbeiten zwischen Meran und Salurn stehe der Hochwasserschutz im Mittelpunkt, erklärt der Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Fabio De Polo. Zudem würden auch die ökologischen Erfordernisse naturnaher Lebensräume berücksichtigt werden. Unter der Regie von Bauleiter und Baustellenleiter Giorgio Coli wird auch dieses Jahr wieder an der Geschiebeentnahme (Sedimententfernung) und Wiederherstellung der Abflusssektionen gearbeitet.

    „In den kommenden Wochen durchforsten Mannschaften des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd die Ufergehölze der Flussabschnitte abseits von Brücken und mit ausreichend großem Durchflussquerschnitt, um strukturiertere Bestände zu schaffen und die Vegetation jung und elastisch zu erhalten“, erklärt Amtsdirektor Thomas Thaler. Zu den Pflegearbeiten gehöre auch das Mähen der Dammböschungen und des Schilfröhrichts an den Böschungen. Zudem sei auch das Aufsammeln von Müll nötig, dafür würden einige Umweltschutzvereine freiwillig mitarbeiten.

    Im Zuge der genau definierten Pflegearbeiten werden zudem jedes Jahr zu hohe Bäume an Engstellen der Etsch und ihren Seitenbächen und im Bereich von Brücken abgeholzt, zu dichter Pflanzenbewuchs wird ausgedünnt oder entfernt. Außerdem werden oft meterhohe Sandbänke abgetragen. Vor allem Bäume und Sträucher, die auf großen Sandablagerungen an den Innendämmen wachsen und diese mit ihren Wurzeln durchdringen oder bei einem Hochwasser mitgerissen werden können, erhöhen die Gefahr von Verklausungen und Überschwemmungen.

  • „MÄH”-Maschinerie

    Karawane: Die Schafe werden von Hirtenhunden und Herdenschutzhunden, einigen Ziegen und einem Esel begleitet. Foto: LPA/Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd

    Zum Mähen würden im Abschnitt zwischen Pfatten und Salurn heuer erstmals zusätzlich „innovative und nachhaltige Rasenmäher“ eingesetzt, berichtet Amtsdirektor Thaler: Seit Jahresbeginn ziehen etwa 150 bis 200 Schafe mit einem Hirten und einer Hirtin grasend an den Böschungen entlang. Die Schafe sind von Salurn gestartet und wandern langsam nordwärts, hier finden sie auch in diesen Winterwochen genügend zu fressen. Das Projekt wird bis zum Beginn des Sommers fortgesetzt.