Die Promo-Tour zum neuen Album Duck führte die Kaiser Chiefs bisher nicht nur in viele große europäische Städte, sondern gestern auch ins kleine Alpendorf Algund. Der Durchbruch gelang der Band 2004 mit der Single I Predict a Riot, im deutschsprachigen Raum insbesondere mit dem Song Ruby. Die Musik der Kaiser Chiefs ist schwer einzuordnen, denn glaubt man eine geeignete Schublade für sie gefunden zu haben, ist die Band beim nächsten Song bereits auf einem anderen Pfad unterwegs. Sie würzen die Riffs mit bekannten Einflüssen zu einem neuen Gemisch.

Mit People Know How to Love One Another gab es gleich zu Beginn einen ersten Live-Eindruck ins neue Album. Darauf folgte mit Na Na Na Na Naa eine Zeitreise, die schwungvoll offenbarte, wo die Wurzeln der Kaiser Chiefs liegen. Die Konzert-Setlist ist eine Mischung aus Klassikern wie Modern Way und The Angry Mob, neuen Duck-Songs, gefälligen Hits und Hymnen. 

Der Band gelingt es das Vereinigte Königreich – zumindest aus musikalischer Sicht – auf einen vielfarbigen kaiserlichen Nenner zu bringen. Das geht natürlich manchmal auch daneben. Einige seichte Songs fischen zu sehr im kommerziellen Hörteich, passen an diesem Abend aber gar nicht schlecht in das architektonisch aufgeblasene Iglu, das seit Anfang der 1980er Jahre als Vereinshaus der Burggräfler Gemeinde dient. Die Kaiser Chiefs beherrschen obendrein auch die klassische Hände in die Höhe-Animation und das stupide Vor- und Nachsingen von A`s und O`s. Dem Publikum gefällt’s.

Passend zum Vollmond-Spot auf das Algunder Vereinshaus vollbrachte Sänger Ricky Wilson – der das Singen, Grölen und Performen einwandfrei und gleichzeitig beherrscht –, elegante Hüftschwünge, seine bekannten Sprünge und dezent in die Bühnenshow eingebaute Moonwalk-Tanzeinlagen. 

Im Rahmen der drei Zugabe-Songs spielten Kaiser Chiefs auch das Cover von The Who Pinball Wizard. Nach dem Ende des Lieds Oh My God, verabschiedete sich die Band aus Leeds mit einem raschen Winke winke vom Publikum, in den sozialen Medien mit dem netten Wortspiel: „Nice one Clapgundo!“ Klatsch klatsch.