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Gesperrte Postämter, aber nicht nur...

Pius Leitner kritisiert den peripheren Schließungswahn. LH Kompatscher hält dagegen: "Fit für die Zukunft" wolle man werden. Und sei dabei gewillt, Abstriche zu machen.

Der ländliche Raum im Spar-Fokus von Land und Staat? Entgegen der erklärten Absicht der Landesregierung, den ländlichen Raum zu stärken, geschehe gegenwärtig das genaue Gegenteil, klagt Pius Leitner von den Freiheitlichen an. “Während das Land mit Einschränkungen von Diensten in den peripheren Krankenhäusern den ländlichen Raum dauerhaft schwächt, verstärkt der Staat diese Tendenz durch die Schließung von Strukturen”, so Leitner.

“Wir wissen heute schon, dass im Trentino mit Sicherheit nicht mehr als drei Geburtenstationen offen bleiben werden. Bei uns ist die Diskussion eine völlig andere.” (LH Kompatscher)

Ihm geht es in einer Landtagsanfrage um die Schließung von Postämtern in der Peripherie, und darum, Druck auf die Landesregierung zu machen: “Laut vorläufigen Auskünften sollen die Postämter von Laag und Steinmannwald/Leifers geschlossen werden”, informiert der Freiheitliche Fraktionssprecher. Ein genaues Datum für die Schließung stehe zwar noch nicht fest, doch sei das 130-Postämter starke Netz “gefährdet”. “Gerade die Postämter sind für die Bevölkerung vor Ort besonders wichtig. Mit der Schließung einher geht die Abwanderung von Menschen und dadurch die Schwächung des ländlichen Raums”, zeigt sich Leitner besorgt.

Landeshauptmann Kompatscher lässt die Vorwürfe nicht gelten.“Wir sind inzwischen als Landesregierung aktiv geworden und haben auch die Staat-Regionen-Konferenz mit dem Thema der Schließung der Postämter befasst.” Eine mittel- und langfristige Strategie in Bezug auf die Post müsse her, auch eine eventuelle Übernahme der Dienste könne man sich vorstellen. Dazu Kompatscher: “Wir haben das Recht und die Möglichkeit, man muss nur schauen, was sinnvoller ist – es so zu übernehmen und entsprechend dafür zu bezahlen oder vielleicht einen besseren Dienst auf eine andere Weise herzustellen.” Eine Möglichkeit wäre, dass Geschäfte oder andere Dienstleister Postdienste übernehmen – eine Tendenz, die etwa in Österreich stark im Kommen ist. Und überhaupt: Die Schließung von Postämtern sei ein europäisches Phänomen und nicht nur ein Südtiroler oder italienisches, wie es die Freiheitlichen darstellten, so Kompatscher.

“Das Land schwächt mit Einschränkungen von Diensten in den peripheren Gebieten den ländlichen Raum dauerhaft.” (Pius Leitner)

Auch die Kritik, die Landesregierung würde gezielt den ruralen Raum schwächen, ist für den Landeshauptmann nicht haltbar – im Gegenteil, “wir machen gezielt eine Politik für den ländlichen Raum,” beteuert Kompatscher. Als Beispiel zieht er die Geburtenabteilungen heran: “Wir wissen heute schon, dass im Trentino mit Sicherheit nicht mehr als drei Geburtenstationen offen bleiben werden. Bei uns ist die Diskussion eine völlig andere, auch was die Krankenhausdichte insgesamt und alle Dienstleistungen anbelangt.” “Fit für die Zukunft” wolle man den guten Service, den das Land bietet machen. Was das heißt? “Wir wissen, dass wir langfristig nicht alles überall anbieten werden können, aber wir unternehmen gerade massiv Anstrengungen für den ländlichen Raum.”

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Willy Pöder Mar, 03/10/2015 - 18:55

"Der ländliche Raum im Spar-Fokus von Land...?" Stimmt nicht. St. Jakob widerspricht dieser These gnadenlos. Dort wird der Flughafenausbau im ländlichen Raum ungeachtet des unersättlichen Millionenkraters vorangetrieben, nur um die Gelüste einiger weniger zu stillen. Vom Sparen keine Rede. Es ist überdies ein Märchen zu behaupten, ohne Flugplatz würde Großbetriebe abwandern bzw. sich in Südtirol erst gar nicht mehr ansiedeln. Fahren Sie doch mal mit dem Auto von Mailand oder München hin zum jeweiligen Flughafen dort, und Sie werden feststellen, dass Sie schneller von Bozen nach Innsbruck kommen. Armes gebeuteltes Land Südtirol... von Lugnbeitlan, Förchbeitlan, Geizbeitlan und... hat's geklingelt? Ach ja, der Klinglbeitl wäre da noch.

Mar, 03/10/2015 - 18:55 Collegamento permanente