Medal & Metal

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Glückwunsch Dominik Paris! Innerhalb von 24 Stunden hat der Ultner den jeweils ersten Platz in der Abfahrt und im Super-G im norwegischen Kvitfjell belegt. Er zieht damit mit Gustav Thöni gleich, der ebenfalls 24 Weltcup-Siege zu verzeichnet hat (und der diesjährige Weltcup ist noch nicht zu Ende).
Zur Feier des Tages holen wir das Album „Escape“ seiner Band Rise Of Voltage in den Player, das im Mai letzten Jahres erschienen ist, und das uns damals entgangen war. „Escape“, eingespielt im Sound Control-Studio von Lukas Flarer, der in Sachen Metal sowohl als Gitarrist (Ex-Voices Of Decay, Ex-Graveworm und aktuell Ontborg), ist nach „Time“ (2018) das zweite Album der Ultner Groove Metaller. Dominik Paris hatte die Band gemeinsam mit seinem Bruder Lukas Paris 2017 gegründet und seither arbeiten sie mit Frank Pichler (Bass) und Florian Schwienbacher (Schlagzeug) an eigenen Songs und spielen Shows.
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Rise Of Voltage sind eine Metal-Band und differenzieren sich selbst, in dem sie sich dem Groove Metal zuordnen. Groove Metal ist jene Musik, für die Bands wie Pantera – eine von Dominik Paris' Favoriten – oder die späteren Sepultura stehen. Etwas vage könnte man Groove Metal irgendwo zwischen Death Metal und Thrash Metal platzieren, wobei Rise Of Voltage auf „Escape“ eher zum Death Metal neigen. Das hängt mit Paris' Stimme zusammen, aber auch und vor allem mit der Gitarrenarbeit, dem Riffing, die der schwere, im Mid-Tempo gehaltene Album-Opener „Conquer“ zeigt.
Rise Of Voltage beschreiben „Escape“ als ein Album mit „mehr technischen Elementen und einem schwereren Sound im Vergleich zum ersten“, und haben damit nicht unrecht. Die Gitarren sind fett, Dominik Paris' Stimme setzt sich bestens durch und die Energie und der Groove der Band sind gut eingefangen. Gleich der zweite Track des relativ kurzen Albums – „My Curse“ – geht in seiner Struktur eigene Wege und hält sich nicht an den klassischen Songaufbau, wie auch in der Folge die Songs immer wieder unerwartete Wendungen nehmen.
Während die Musik wie bereits auf dem ersten Album vom Gitarristen Lukas Paris stammt, kommen die Texte von Dominik Paris. Die Topics: Der eigene Geist ist das eigentliche Gefängnis, in dem wir uns fallweise befinden („My Mind Is My Life”), es ist nicht die Vergangenheit und auch nicht die noch nicht geschriebene Zukunft, die zählt, sondern die Gegenwart („Play Or Die”) oder, wie in „Fist Of Steel“, kommt es eigentlich nur darauf an, die Sachen anzupacken. Paris findet dafür Worte, die definitiv aus der Sprache des Metal stammen, aber die zugrunde liegenden Botschaften sind eine Aufforderung dazu, an sich selbst zu glauben, das laute „Rauschen“ um einen herum zu vergessen und sich auf das fokussieren, was vor einem liegt. Das ist ein Mindset, mit dem Paris wohl auch in seine Rennen geht.
Bester Song des Albums? „Forget The Past“, weil er schön breit, groovig und atmosphärisch wie eine Walze daherkommt, gekonnt Death Metal-Elemente zelebriert und ein gutes Metal-Album als vehementer „Rausschmeißer“ beschließt.
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Info:
Rise Of Voltage Homepage: https://www.riseofvoltage.com/
Dominik Paris Homepage: https://www.dominikparis.com/
Rise Of Voltage Instagram: https://www.instagram.com/riseofvoltage/
„Escape“ auf Spotify: https://open.spotify.com/intl-de/album/4kvj1ZfTWgwBYV1tSiGjS9