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Das wars dann mal: Spiegel setzt Chefredakteure ab

Der Spiegel will eine einheitliche Linie und keine zerstrittenen Chefredakteure. Nach 20 Jahren Medienarbeit wurden Mascolo und Blumencron abberufen und beurlaubt.
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Unterschiedliche Auffassungen an einen Tisch zu bringen kann ganz schön schwierig sein. Zu schwierig, befand jetzt der Spiegel-Verlag. Mit sofortiger Wirkung wurden die beiden Chefredakteure des auflagenstärksten Nachrichtenmagazins Europas abberufen und beurlaubt.

Am Freitag Abend verbreitete es sich wie ein Lauffeuer: auf Spiegel online war zu lesen, dass die beiden, seit 2008 gemeinsam tätigen Chefredakteure, Georg Mascolo und Mathias Müller von Blumencron „abgelöst“ werden sollten. Schon dies allein eine öffentliche Bloßstellung, findet FAZ-Autor Michael Hanfeld. Über die Nachfolge der beiden Chefs wird anscheinend schon länger spekuliert, verlautet es aus internen Kreisen.

Abgeschobene Verantwortung

Jetzt steht es fest: die seit 20 Jahren für die Medien des Spiegel Konzerns tätigen Macher können gehen. Dass die Beiden nicht mit einander konnten, sei der Hauptgrund des Rauswurfs, sagt Medienredakteur Kai-Hinrich Renner. „Print und Onlinebereich müssen zusammenarbeiten“, so Renner. Gerade hier haperte es. Ein Beispiel für unterschiedliche Auffassungen: Mascolo, verantwortlich für das Spiegel-Magazin, setze sich vergangenes Jahr dafür ein, dass Spiegel-Online, Kompetenzbereich des Chefredakteurs Mathias Müller von Blumencron, bezahlt werden soll. Laut FAZ gab es darüber vergangene Woche „eine hitzigen Auseinandersetzung.“ Trotzdem: kann eine solche strategische Entscheidung und damit eigentlich Zuständigkeit der Geschäftsführer zu einer solch weitreichenden Entscheidung führen?

Unwürdiger Abgang

Als „exzellente Journalisten, die in den vergangenen Jahren und in verschiedenen Funktionen innerhalb des Hauses Kreativität und Führungsstärke bewiesen haben“ bezeichnet Ove Saffe, Geschäftsführer des Spiegels Verlags, die beiden gegangenen Zeitungsmacher. Die Nachfolge werde in Kürze entschieden. Laut FAZ sei den Chefredakteuren ihre Absetzung zwischen Tür und Angel mitgeteilt, Mascolo soll das Haus grußlos verlassen, Müller von Blumencron noch eine emotionale Abschiedsrede gehalten haben. Exzellent schaut anders aus.