Ambiente | Landtag

Pestizidkontrollen beschlossen

In den sogenannten „sensiblen Zonen“ Südtirols, wie etwa Spielplätze, soll periodisch die Schadstoffbelastung beobachtet werden. Das hat der Landtag heute entschieden.
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Foto: AmUm
Der Südtiroler Landtag hat heute (10. Mai) den zweiten Punkt des Grünen Beschlussantrags „Pestizidmonitoring auf Spielplätzen – weil Gesundheit immer Vorrang hat“ genehmigt. Diesbezüglich hat vor Kurzem die Meraner Umweltschutzgruppe AmUm bei den Südtiroler Sanitätsbetrieben nachgefragt, ob für 2023 Messungen zu Pestizidrückständen auf Meraner Spielplätzen geplant sind. Die Antwort vom Dienst für Hygiene und öffentliche Gesundheit lautete da noch „nein“.
Nun verpflichtet der einstimmig angenommene Punkt die Landesregierung dazu, „Periodische Monitorings der Pestizid- und Schadstoffbelastung in den so genannten ‚sensiblen Zonen‘ Südtirols wiederum durchzuführen, die Bevölkerung über die Ergebnisse zu informieren und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit der Menschen und vor allem der Kinder sicherzustellen.“
 
 
„Wir sind zufrieden mit diesem Ergebnis und mit der Bereitschaft der Landesregierung, das Monitoring auf Spielplätzen wieder aufzunehmen, um die Gesundheit der Kinder zu gewährleisten“, so der Grüne Landtagsabgeordnete Hanspeter Staffler am Ende der Debatte: „Es geht nicht darum, Verbote auszusprechen, sondern um die Kontrolle und die Information in einem sehr sensiblen Bereich.“
In der Gemeinde Meran wurden die letzten Untersuchungen im Jahr 2021 am Spielplatz in der Mainhardstraße durchgeführt. Die entnommenen Grasproben enthielten Fluazinam-, Phosmet-, Captan- und Tetrahydrophtalamid-Rückstände. Captan, ein Fungizid, steht im Verdacht, Krebs zu erregen und Fluazinam im Verdacht, den Fötus zu schädigen; beide seien laut AmUm sehr giftig für Wasserorganismen. Phosmet ist zudem bienentoxisch. Laut der Datenbank des Gesundheitsministeriums, in der alle in Italien zugelassenen Pestizide aufgelistet sind, darf der Wirkstoff Phosmet seit 31.7.22 nicht mehr verwendet werden.