Der Druck kommt aus Lana
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Die Ausstellung, die heute, um 16 Uhr mit einer Vernissage ihre Tore öffnet, dürfte zu den spannenderen Verbindungen von Wirtschaft und Kultur im Land zählen, weil eine sinnige Schnittmenge besteht. Seitens des Betriebs von LanaRepro, Peter-Anich-Straße 14, hat uns Firmenleiter Eduard Niedrist über die Eigenheiten des Projekts informiert. „Wir haben mit den Künstlern, die als Fotokünstler oder Designer in Südtirol bekannt sind, gesprochen und haben ihnen gesagt, dass wir gerne in den Räumen von LanaRepro eine Aussttellung machen würden, die Industrie und Kunst zusammenbringt.“ Eine thematische Ausrichtung der Schau oder eine Kuratorin bzw. einen Kurator gab es nicht.
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Mittels UV-Druckverfahrens lassen sich im Betrieb verschiedenste Materialien bedrucken, was gerade von den Künstlerinnen - neben den Standard-Kriterien wie Farbtreue und Auflösung - eine spannende Möglichkeit mehr bietet, ihr Werk zu präsentieren. Für die gegenwertige Ausstellung mit Fotografien und anderen Kunstwerken werden unter anderem „Messing, Kunstleinen, Karton, Plexiglas, Holz, Alu-Dibond und Papier“ bedruckt, zum Teil auch als sogenannter Strukturdruck, der die dritte Dimension für sich nutzt, figürlich und nach Scan einer Oberfläche auch zum Replizieren einer gewissen Haptik. „In kleinen Erhebungen kann man das Objekt dann tasten, beziehungsweise greifen.“ Für Niedrist ist auch der Ort der Schau besonders spannend: „Es handelt sich dabei um eine Industriestruktur, den Eingangsbereich der Firma.“
Was die Zusammenarbeit mit den Künstlern und die Berücksichtigung von deren Wünschen anbelangt, weiß Eduard Niedrist auf eine große Bandbreite an Anliegen zu verweisen: „Der eine setzt etwa auf Rahmen aus Eisen und dabei auf einen flachen Druck, damit dieser gut zur Geltung kommt.“, weiß der Mitarbeiter des Druckunternehmens zu berichten. „Wer anderes möchte dagegen eine besonders feine Haptik haben und das Bild dezent präsentieren.“ Es gehe um „das Zusammenspiel der Wünsche. Die Industrie und heutige Druckproduktion können das heute im Digitaldruck umsetzen.“ Nicht jeder Wunsch könne klarer Weise erfüllt werden: „Es ist klar, dass es da auch Grenzen gibt. Aber die heutige digitale Drucktechnik lässt schon sehr viel zu.“
Es dürfte aber auch im Interesse des Unternehmens sein, dass die ausgestellten Drucke besonders gut gelingen. Den Künstlern gibt es Gelegenheit, bis zuletzt aktiv daran mitzuwirken, wie ihre Werke am Ende an der Wand hängen und für das Unternehmen findet sich damit ein attraktives Aushängeschild. Am Ende gehe darum, so Niedrist, „die Kunst unter die Leute zu bringen“. Da ist Druck - an der richtigen Stelle - vielleicht genau das richtige Mittel.
„Print ART 24 - Fotografie und Kunst im Druck“ kann ab heute und bis zum 19. Mai, jeweils von 14 bis 17 Uhr (nur Besichtigung), sowie von 17 bis 19 Uhr (mit Beratung) besucht werden.