Blaas : Maulkorb für Hilber & Co
Neustart heißt das Motto am kommenden Samstag bei einem außerordentlichen Landesparteitag der Freiheitlichen in Terlan. Mit der Neuwahl von Obmann, seinen zwei StellvertreterInnen und fünf Vorstandsmitgliedern hofft man bei der Partei aus der schweren Krise zu kommen, in die sie nach dem Rentenskandal geschlittert ist. Neuer Hoffnungsträger ist der Landtagsabgeordnete und ehemalige Brixner Gemeinderat Walter Blaas. Er ist der einzige Kandidat, der sich innerhalb der zehntätigen Frist vor den Wahlen am Samstag für das Amt zur Verfügung gestellt hat. Wer mit ihm im Vorstand der Freiheitlichen sitzen wird, entscheidet sich dagegen erst am Wochenende. Denn Bewerbungen für die weiteren Führungsposten können noch kurz vor der Wahl eingehen.
Bislang kandidieren für die Obmannstellvertreter-Posten Walter Frick und die Landtagsabgeordnete Tamara Oberhofer. Als Vorstandsmitglieder treten Isidor Hölzl (Rasen-Antholz), Manuel Kasslatter (Lajen), Philipp Kleon (Meran), Theodor Perathoner (Leifers), Christian Trafoier (Mölten) und Gebhard Winkler (Rodeneck) an. Als klares Zeichen der Erneuerung kündigt Blaas bereits die Entscheidung für einen sehr jungen Generalsekretär an – und bestätigt zumindest indirekt die Spekulationen der Südtiroler Tageszeitung, wonach der 27-jährige Gaiser Gemeinderat Simon Auer nach den Neuwahlen am Samstag zum Nachfolger von Michael Demanega ernannt werden sollte.
Keinen Bedarf nach Erneuerung bzw. Austausch sieht der Brixner dagegen beim bisherigen Führungsduo Ulli Mair und Pius Leitner. Auch wenn unbestritten sei, dass Fehler gemacht worden seien – warum sollten Ulli und Pius strenger bestraft werden als Richard Theiner oder Martha Stocker, fragt Blaas in Richtung jener Kritiker, die hartnäckig einen Rücktritt der beiden Freiheitlichen Mandatare von ihrem Landtagsmandat fordern. Vor allem sei die Frage bei der letzten Klausur der Freiheitlichen in Terlan hinlänglich geklärt worden. „Dass die Basis einen Rücktritt von Mair und Leitner will, stimmt einfach nicht“, sagt Blaas, „mir persönlich fallen nicht mehr als drei Leute ein, die das fordern.“ Sollten diese auch in Zukunft darauf bestehen, ihre parteiinterne Kritik und Forderungen über die Medien austragen, droht der designierte Parteiobmann klare Konsequenzen an. „Wenn sie nicht freiwillig gehen, hat ein solch parteischädigendes Verhalten in Zukunft einen Parteiausschluss zur Folge“, stellt er lauten parteiinternen Kritikern wie Peppi Stecher oder Bernhard Hilber die Rute ins Fenster. Denn: „Ein neu gewählter Obmann darf nicht gleich medial in die Defensive kommen“, stellt er klar. Deshalb: Kritik sei willkommen, aber innerhalb der Parteigremien und nicht in der Presse.