Das Meloni-Land
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Zehn Gemeinden, in den die Listenstimmen, bereits ausgezählt sind, lassen klarer Trends für den Ausgang dieser EU-Wahlen in Südtirol erkennen. Die ersten vier Plätze dürften landesweit vergeben sein. An die SVP, die Grünen, Azione, der Liste auf der Paul Köllensperger kandidiert und die Fratelli D’Italia. Denn Melonis Partei ist selbst den Landgemeinden inzwischen durchaus präsent.
Sicher ist: Brigitte Foppa und die Grünen fahren einen Wahlsieg ein. Sollte die Liste Verdi/Sinistra so wie aus den nationalen Hochrechnungen hervorgeht, die vier Prozent Hürde knacken, dürfte die grüne Frontfrau zukünftig in Brüssel und Straßburg Politik machen. In Bozen wird die Liste Verdi/Sinistra hinter den Fratelli zu zweitstärksten Kraft. In Foppas Heimatgemeinde Montan hat jeder und jede Vierte die grüne Politikerin gewählt (25,23%). Aber auch in allen Landgemeinden sind die Grünen hinter der SVP deutlich auf dem zweiten Platz zu finden.
Konkurrenz im Rennen um den Platz im EU-Parlament könnte der Südtiroler Grünen nur aus den eigenen Reihen drohen. Denn am Ende könnte im Wahlkreis Nord-Ost, in dem Foppa antritt auf derselben Liste ein anderer Kandidat mehr Vorzugstimmen bekommen; Domenico "Mimmo" Lucano. Er dürfte am Ende vor Foppa sein.
Das Hochrechnungs-Tool des SALTO-Wahlstudios errechnet, dass die Grünen sowohl im Wahlkreis Italien Süd als auch im Wahl Kreis Nord-Ost, in dem Foppa antritt ein Mandat schaffen. Weil der ehemalige Bürgermeister von Riace aber auch im Wahlkreis Süd antritt und dort nach Vorzugsstimmen ebenfalls Chancen hat gewählt zu werden, könnte er am Ende dort das Mandat annehmen. Damit wäre die Fahrkarte für Brigitte Foppa nach Brüssel gelöst.Aber auch die SVP kann sich zurücklehnen. Herbert Dorfmann verliert in einigen Gemeinden und gewinnt aber gleichzeitig in anderen dazu. Am Ende dürften die SVP die Stimmen mehr oder weniger halten. Vielleicht mit kleinen Verlusten. In seiner Heimatgemeinde hat Feldthurns haben Dorfmann und die SVP leicht verloren (- 0,13%), mit 69,25 Prozent liegt man aber weit über den Landesdurchschnitt.
Die SVP wird wie vorhersehbar auf jeden Fall spielend die 50.000 Stimmen-Hürde überspringen, die es für die Wahl eine Kandidaten einer Minderheitenpartei braucht. Bei 273 von 492 ausgezählten Wahlsektionen in Südtirol hatte die SVP bereits 55.919 Stimmen bekommen. Da laut SALTO-Hochrechnung Forza Italia im Wahlkreis einen Sitz schafft, dürfte der Wiederwahl des SVP-EU-Parlamentariers nichts mehr im Wege stehen.Auch Paul Köllensperger braucht sich nicht zu verstecken. Obwohl auf Carlo Calendas Liste „Azione“ nicht leicht zu finden, bekommt der Kopf des Team K überall im Land Stimmen.
Überraschend dürfte aber das Abschneiden der Fratelli D’Italia sein. Sie sind selbst in den entlegensten Landgemeinden bei dieser EU-Wahl die vierte Kraft. Damit wird klar, dass nicht nur italienischsprachige Südtiroler und Südtirolerinnen an der Regierungschefin und den Brüdern Italiens Gefallen finden.
Vilnöss
SVP 75,09 % - 1,03%
Grüne 11,84%
Azione 5, 09%
FdI 3,51%Jenesien
SVP 71,53% + 3,28%
Grüne 11,86%
Azione 6,49%
FdI 3,91%Kaltern
SVP 57,13% - 1,89%
Grüne 19,05%
Azione 7,79%
FdI 5,58%Deutschnofen
SVP 73,60% + 2,13%
Grüne 12,33%
Azione 5,06%
FdI 3,20%Martell
SVP 79,69% - 0,87%
Grüne 7,19%
Azione 6,56%
FdI 3,13%Toblach
SVP 54,84% + 1,28%
Grüne 17,51%
FdI 10,14%
Azione 7,30%Ahrntal
SVP 64,81 % + 1,09%
Grüne 11,44%
Azione 9,78%
FdI 4,92%Graun
SVP 69,10 % - 4,90%
Grüne 11,46%
Azione 6,48%
FdI 5,67%Pfalzen
SVP 57,19 % - 3,23%
Grüne 19,70%
Azione 11,25%
FdI 3,23%Wolkenstein
SVP 56,70 % + 3,15%
Grüne 12,70%
FdI 12,10%
Azione 6,40%
Die Sitzverteilung im EU…
Die Sitzverteilung im EU-Parlament (Hochrechnungen 2:47 Uhr):
Europäische Volkspartei (EVP): 184 Sitze (+8)
Sozialdemokraten (S&D): 139
„Renew Europe” (Liberale): 80 (-22)
Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR), z.B. Fratelli d'Italia: 73 (+4)
Fraktion Identität und Demokratie (ID), z.B. FPÖ: 58 (+9)
Grüne: 52 (-19)
Linke: 36 (-1)
Fraktionslose: 45 (-17)
Sonstige: 53