„Südtirol ist ein teures Pflaster“

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Längst schon kein neues (Streit-)Thema unter der Südtiroler Sonne: Kinderbetreuung und – damit einhergehend – die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eltern, die Schwierigkeiten haben, ihre Kinder über den Sommer irgendwo unterzubringen. Das Angebot der Betreuung wurde zwar erweitert, das Budget erhöht, doch reicht das? Jedes Jahr aufs neue wird diskutiert, wie man Eltern – gerade einkommensschwache – entlasten und eine flächendeckende Betreuung anbieten kann. Wo kann man ansetzen aus politischer wie aus unternehmerischer Sicht?
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„Für den Sommer wäre es wünschenswert, wenn wir das Personal hätten, aber wir haben es nicht.“, so Landesrätin Rosmarie Pamer. Es bräuchte aber ein gemeindeweites stabiles Angebot von sechs Wochen Sommerkindergarten. Das sei für den Sommer des nächsten Jahres zu garantieren. Dazu gelte es, Unternehmen viel mehr in die Vereinbarkeitsfrage zu integrieren etwa mittels Audit Familie und Beruf.
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„Es geht darum, den gesamten Bereich neu zu denken.“ beteuert Maria Elisabeth Rieder. Die Landtagsabgeordnete weist darauf hin, dass viele Frauen in Südtirol Teilzeit arbeiten würden, da sie den Nachmittag frei bräuchten zwecks Betreuung. Weiters herrsche Fachkräftemangel, nicht nur in Betrieben, auch in Kinderbetreuungsstätten. Es sei an der Zeit, Kollektivverträge neu zu bewerten und Mitarbeiter besser zu bezahlen.
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„Es geht darum, dass wir es ganzheitlich sehen. Es sind nicht nur Sommerferien, wir müssen das ganze Jahr abdecken und für Männer wie Frauen interessant machen.“ argumentiert die Vizepräsidentin des Südtiroler Unternehmerverbands Katrin Höller. Innerhalb der nächsten zehn bis 15 Jahre würden viele Arbeitskräfte wegfallen aufgrund des demographischen Wandels, dies sei ein Aufruf an Unternehmen, sich zu organisieren und Väter wie Mütter in die Wirtschaft zu holen und gleichzeitig Südtirol zu einem beliebten Standort zu machen, um etwaige Abwanderungen zu verhindern.
Wo liegt die Verantwortung? Was können Unternehmen beitragen? Was muss Südtirol auf den Tisch klatschen? Darüber diskutieren unsere Gäste in der Streitergasse:
Rosmarie Pamer, Landesrätin für sozialen Zusammenhalt und Familie
Maria Elisabeth Rieder, Landtagsabgeordnete des Team K
und Katrin Höller, Vizepräsidentin beim Unternehmerverband Südtirol, tätig im Bereich Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
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