Società | Sanität

Innichen will endlich Klarheit

LandesrätinMartha Stocker hat alle Hände voll zu tun. Petitionen, wütende BürgerInnen und aufgebrachte Bürgermeister. In Innichen bastelt man derzeit an einer Resolution.

Klein beigeben will niemand. Schon gar nicht nachdem jahrelang Versprechungen gemacht und der Erhalt beschworen wurde. Rosmarie Burgmann von der Initiativgruppe pro Krankenhaus ist sichtlich verärgert. "Es kann nicht sein, dass man die Versprechungen, die man bei verschiedenen Gelegenheiten, auch bei der Bürgerversammlung in Innichen zuletzt, immer wieder gemacht hat, nicht einhält."

Pia Tscholl hat es vorgemacht. Seit 1. September werden online Unterschriften gesammelt, die sich gegen die vom Land geplante Schließung der Geburtenstationen der Krankenhäuser von Schlanders, Sterzing und Innichen richten. Rührige Geister regen sich auch in Innichen, darunter Simone Wasserer, die ehemalige Gleichstellungsrätin, die die gesundheitliche Nahversorgung im Hochpustertal ernsthaft in Gefahr sieht. Dass es 300 Geburten im Jahr braucht, damit eine Abteilung rentabel ist, das könne einfach nicht sein. Innichen schlittert mit seinen durchschnittlich 265 Geburten im Jahr knapp an dieser Grenze vorbei. Pech gehabt?

Dabei hatte Gesundheitslandesrätin Martha Stocker doch im Mai klar und deutlich gesagt: "Schließung der kleinen Krankenhäuser? Davon war nie die Rede." Bis 11. September sollte die Reorganisation des Gesundheitswesens präsentiert werden. Doch noch heißt es: warten. Martha Stocker erklärt: "Wir sind jetzt gerade in einer Phase der Diskussion. Am 25. September werden wir in einer Klausurtagung die Entscheidungen treffen."

Die Innichner wollen bis dahin nicht mehr warten. Bürgermeister Werner Tschurtschenthaler lässt auf Südtirol Heute Dampf ab: "Wir möchten endlich Klarheit. Für die Mitarbeiter, für die Ärzte, für die Zukunft unsereres Krankenhauses. Wir wollen die Sache jetzt geregelt wissen." Eine Stellungnahme des Innichner Gemeinderates wird indes an die zuständigen Landesämter verschickt. Klein beigeben? Niemals!

 

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Willy Pöder Sab, 09/13/2014 - 06:16

Es ist nicht seriös, wenn man die ins Auge gefasste Schließung der Geburtenstation mit der Schließung des Krankenhauses insgesamt gleichstellt. Überlegenswert ist hingegen die These einiger Ärzte dort, die der Auffassung sind, stirbt die Kinderabteilung, stirbt das Krankenhaus. Bürgermeister fordern ihrerseits immer Klarheit von den übergeordneten Stellen, speziell wann's Volk laut zu rumoren beginnt. Das ist in Innichen nicht anders als anderswo. Doch meistens wissen die Herren und Damen an vorderster "Volksfront" auf Gemeinde- und Provinzebene mehr als sie zuzugeben bereit sind - aus opportunistischen Gründen. Und 2015 stehen uns Gemeindewahlen ins Haus. Schauma amol wie's mit Ausblick auf diese in nächster Zeit in Sachen Sanitätsreform, zweifellos ein äußerst heikles Unterfangen, weitergeht.

Sab, 09/13/2014 - 06:16 Collegamento permanente