Politica | (Auto)Mobilität

Chance Luegbrücken-Sanierung

Autobahnpräsident Reichhalter hat eine jobbedingt enge Sichtweise und ein automobil geprägtes und falsches Mobilitätsverständnis.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

Dies drückt sich im aktuellen salto-Interview sehr klar aus: anstatt nach vorne zu blicken, wird ein Notstand herbeigezetert und eine Schweiss-, Blut- und Tränenstimmung erzeugt.

Systemisch gesehen erleben wir weiterhin verheerende Planungsfehler. Bei der Planung wird ohne verkehrspolitsche Zielstellungen und Visionen frisch und fröhlich von einer Steigerung der Auto- und LKW-Nutzung ausgegangen und auch die Ausbaupläne der Brennerautobahn sehen als Grundlage für die Konzessionsverlängerung enorme Investitionen vor, die natürlich auch wieder durch hohe Frequenzen "hereingefahren" werden müssen.

Die Autobahngesellschaft ist somit ein mächtiger Auto-Lobbyist und es macht für die massiv belasteten Gebiete keinen Unterschied, ob "wir" die Autobahn führen oder sonst irgendjemand.

Die aktuelle Situation mit der Luegbrücke ist eine Riesenchance den politischen Lippenbekenntnissen zu den Grundzügen einer "nachhaltigen" Verkehrspolitik endlich Taten folgen zu lassen und die Alpentransitbörse einzuführen. Dieses Verkehrsbewirtschaftungsinstrument ist fertig durchkonzipiert und unmittelbar umsetzbar. Bisher fehlte den PolitikerInnen der Mut, ihrer Aufgabe in diesem Bereich nachzukommen. Lieber tut man so, als wäre die Verkehrs"lawine" ein naturgesetzliches Phänomen. Und träumt weiter von Riesen-Umfahrungen und der Verkehrsflutung des Vinschgaus und des Pustertales.

Dabei gilt heute mehr denn je: Verkehr wird gemacht.

Und: Weniger Verkehr ist machbar!