Beamte
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Società | kalašnikov&valeriana

Hauptsache ein Loch

Einer der vielen Auswüchse des toxischen Patriarchats.
  • Manchmal empfinde ich das Geschehen um mich herum, vor allem das große Weltgeschehen, als überfordernd, als nahezu beängstigend. Dann konzentriere ich mich auf das, was in meinem nächsten Umfeld passiert. Obwohl, bei näherer Betrachtung, auch das nicht weniger besorgniserregend ist. So habe ich beispielsweise vor einigen Tagen eine alte Freundin getroffen. Eine Person, die ich sehr achte. Trotz vieler Widrigkeiten, die ihr widerfahren sind, hat sie nämlich ihr herzhaftes Lachen, ihr Vertrauen in die Welt und ihre liebenswerte Direktheit nicht verloren. In den über 60 Jahren Lebenserfahrung, mit Migration und Arbeitsausbeutung, hätte sie dazu allen Grund gehabt. Und doch glaubt sie fest an das Gute im Menschen und im System.

    Derzeit hadert sie sehr mit der Schwierigkeit, eine Aufenthaltsgenehmigung für ihren in Italien geborenen und aufgewachsenen Enkel zu erhalten. Natürlich hat sie einen Termin bei der entsprechenden Stelle vereinbart. Aber dieser liegt für die pragmatisch denkende und zupackende Frau in weiter Ferne. Sie erzählt mir also, dass sie jemanden sucht, der jemanden kennt und ihr dabei helfen kann, das Verfahren zu beschleunigen, damit ihr Enkel nicht die an die Aufenthaltsgenehmigung gebundenen Rechte verliert. Es gäbe da schon jemanden, eine ihrer Freundinnen habe eine Beziehung zu einem Beamten. Nur könne die sich nicht für sie einsetzen, ansonsten würde der Mann für die Gefälligkeit nämlich Gegenleistungen einfordern. Triggerwarnung: Es wird vulgär. Ihr Wortlaut: „Dann will er auch von dir Sex, denn eigentlich ist ihm egal welches … Hauptsache ein Loch. So sind die Männer nun mal!“.

     

    Wie sonst sollten wir es nennen, wenn ein öffentlicher Beamter seinen Tätigkeitsbereich ausnützt, um Unterstützung gegen sexuelle Leistungen anzubieten? 

     

    Sehr geehrte Damen und Herren, voilà, da stoßen wir schon wieder auf einen der vielen Auswüchse des toxischen Patriarchats. Oder wie sonst sollten wir es nennen, wenn ein öffentlicher Beamter seinen Tätigkeitsbereich ausnützt, um Unterstützung gegen sexuelle Leistungen anzubieten? Geschehen im Jahr 2025 in Südtirol.

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Josef Fulterer Mar, 04/15/2025 - 05:44

Die auf "mangio + ... lauernden Beamt:Innen," sind den Vorgesetzten nicht un-bekannt + sollten auf Posten um-gesetzt werden, die keine Möglichkeit bieten die -A m t s -G e w a l t- zu missbrauchen!

Mar, 04/15/2025 - 05:44 Collegamento permanente
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franz Mar, 04/15/2025 - 07:08

Wir alteingesessene Buerger erdulten(muessen) seid gefuehlt ewig,den langsamen Weg der Buerokratie,wieso muss die obengenannte sehr geachtete eingewanderte Person gleich mal zweifelhafte Abkuerzungen suchen?

Mar, 04/15/2025 - 07:08 Collegamento permanente
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Salto User
Manfred Gasser Mar, 04/15/2025 - 08:32

"Wie sonst sollten wir es nennen, wenn ein öffentlicher Beamter seinen Tätigkeitsbereich ausnützt, um Unterstützung gegen sexuelle Leistungen anzubieten?"
Man könnte es auch eine Straftat nennen, denn, Achtung Triggerwarnung es wird vulgär, auch Männer haben ein Loch.

Mar, 04/15/2025 - 08:32 Collegamento permanente