Noch vor fünf Jahren verdoppelte sich die Zahl der Südtiroler Bürgermeisterinnen von fünf auf zehn. Einen solchen Erfolg können die Frauen diesmal zwar nicht vorweisen. Doch es sieht alles danach aus als könnten sie zumindest weiter zulegen. Sieben der bisherigen Bürgermeisterinnen wurden bestätigt: Getrud Benin erhielt in Kaltern 55,4% der Stimmen. Beatrix Mairhofer in Ulten 50,3% oder 827 Stimmen. Mehr Zuspruch konnte die Montaner Bürgermeisterin Monika Delvai mit 68,9 Prozent der Stimmen verbuchen. 

Angelika Wiedmer (Mölten), Rosmarie Pamer (St. Martin In Passeier),  Maria Gasser Fink (Klausen) und Theresia Degasperi Gozzi (Margreid) traten alle als einzige Bürgermeisterkandidatinnen an: Trotz Wiederwahl verbuchten sie von einem Drittel bis zu knapp 50% an ungültigen Stimmen – wohl ein Protest der WählerInnen gegen die mangelnde Auswahl.

Romana Stifter fällt durch

Nicht mehr angetreten ist die Bürgermeisterin von Dorf Tirol Elisabeth Laimer. Auf sie folgt mit Erich Ratschiller wieder ein SVP-Bürgermeister. Nicht geschafft hat es dagegen Romana Stifter. Die  Gaiser Bürgermeisterin, die in der Vergangenheit immer wieder unter Beschuss stand, unterlag mit 658 oder 38,5% der Stimmen ihrem parteiinternen Konkurrenten Christian Gartner (49,6%). Für die Leiferer Bürgermeisterin Liliana di Fede fällt die Entscheidung dagegen erst bei der Stichwahl in zwei Wochen. Sie erhielt mit 2720 Stimmen 33,5 % des Wählerzuspruchs, ihr rechter Herausforderer Christian Bianchi 29,5%. Da die SVP mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Giovanni Seppi knapp 20% der Stimmen  für sich beanspruchte, hat di Fede mit ihrer Unterstützung im zweiten Wahlgang gute Chancen das Rennen zu machen.

Zusätzlich gibt es drei neue Gesichter unter den Bürgermeisterinnen: Die größte Überraschung ist wohl die neue Innichner Bürgermeisterin Rosmarie Burgmann, die mit 57% der Stimmen den bisherigen Bürgermeister Werner Tschurtschenthaler vom Thron stieß. In Taufers in Münster beerbt die bisherige Vize-Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch Bürgermeister Hermann Fliri. Sie setzte sich mit nur einer Stimme Vorsprung gegen ihren SVP-internen Kollegen Alois Hellrigl durch. In Karneid wiederum erhielt der bisherige Bürgermeister Albin Kofler eine Nachfolgerin: Martina Lantschner ließ ihren parteiinternen Herausforderer Franz Tauferer mit 66,4% der Stimmen deutlich zurück.