Die Wahl im Süden
In Kaltern hatte die amtierende Bürgermeisterin Gertrud Benin Bernard mit dem Wirtschaftsexponenten Sighard Rainer Konkurrenz aus den eigenen Reihen bekommen. Rainer und seine Mitstreiter führten einen aufwendigen Wahlkampf, am Ende setzte sich die Amtsinhaberin aber klar durch (55,4 gegen 31,8 Prozent). „Ich bin sehr zufrieden, die Arbeit der vergangenen Jahre wurde honoriert“, sagt Benin. Auch Rainer gab sich versöhnlich: „Es ist ein gutes Resultat, aber ich hatte mir etwas mehr erwartet. Wer antritt, will auch gewinnen.“
Vor den Wahlen stand die SVP wegen interner Querelen vor der Spaltung. Auch ein kleines Edelweiß für die Rebellen schien möglich. Am Ende raufte man sich zusammen und kandidierte getrennt unter einem gemeinsamen Symbol. Im neuen Gemeinderat stellt die SVP 13 Sitze, davon kann man sieben der Gruppe um Bürgermeisterin Benin zurechnen, sechs gehören zu Herausforderer Rainer. Beide betonen aber, es werde keine Spaltung geben, und man werde gemeinsam arbeiten.
Überraschend schaffte die Liste Insieme per Caldaro den Einzug in den Rat nicht mehr, im neuen Gemeinderat sind somit keine Italiener mehr vertreten.
In Tramin gab es ebenfalls ein SVP-internes Duell. Der bisherige Vizebürgermeister und designierte neue Bürgermeister Wolfgang Oberhofer wurde überraschend von Martin Foradori herausgefordert. Am Ende setzte sich Oberhofer mit 54,2 gegen 45,8 Prozent durch. „Ich bin sehr zufrieden“, kommentierte Oberhofer das Ergebnis. „Es wird keine Spaltung geben, wir wollen beide gemeinsam für Tramin arbeiten, sonst wäre es zum Schaden für das Dorf.“ Gegenkandidat Foradori sagte, er habe sich ein so gutes Ergebnis gar nicht erwartet, der Wille des Dorfes sei klar zum Ausdruck gekommen. „Endlich gab es eine richtige Wahl, das Ergebnis ist Auftrag für beide.“
In Salurn musste Ivan Cortella von der bisher regierenden Bürgerliste „Vorschlag für Salurn“ eine doch sehr deutliche Niederlage hinnehmen. „Wir sind mit neuen Personen und einem neuen Programm angetreten, aber vermutlich haben wir es nicht geschafft, uns von unseren Vorgängern genügend abzuheben“, sagt Cortella. „Wir mussten die Rechnung für unsere Vorgänger an der Spitze der Gemeinde zahlen.“ Er habe dem neuen Bürgermeister, Roland Lazzeri, schon gratuliert, bald werde man sich treffen, um über eine Zusammenarbeit zu beraten. „Vielleicht hätten wir auch den Listennamen ändern sollen“, meint Cortella.
Theresia Degasperi Gozzi wurde in Margreid als Bürgermeisterin bestätigt, sie war einzige Kandidatin, allerdings waren fast die Hälfte der abgegebenen Stimmzettel (49,9 %) ungültig oder weiß. „Es ist ein großer Wermutstropfen, aber so zu akzeptieren. Der Wähler hat gesprochen“, sagt Degasperi Gozzi. Die Wähler hätten nicht gegen sie protestiert, sondern dagegen, dass es keine Auswahl gab.