„Sprache ist nicht entscheidend“
Herr Lazzeri, in einer Gemeinde mit 37 Prozent Deutschen und 60 Prozent Italienern kommt der Bürgermeisterkandidat der Südtiroler Volkspartei auf 52 Prozent der Stimmen. Wie kann das sein?
Roland Lazzeri: Wir waren imstande, die deutschsprachigen geschlossen hinter uns zu bringen, das war in der Vergangenheit oft nicht der Fall. Auch von den Freiheitlichen, die nicht mehr angetreten sind, gab es sicher Stimmen, auch wenn man mich nicht offiziell unterstützt hat. Und viele Italiener haben uns ihre Stimme gegeben. Sie haben anerkannt, dass man auch mal einem deutschsprachigen die Stimme geben muss, wenn man will, dass im Dorf etwas weitergeht. Dass man die Probleme gemeinsam angehen muss.
Waren die Italiener mit ihren eigenen Kandidaten nicht zufrieden?
Wenn man die Zahlen anschaut, offensichtlich nicht. Ich will dazu aber nichts sagen.
Die SVP stellt acht Sitze im 18-köpfigen Gemeinderat, Impegno per Salorno und der PD je vier. Hat man sich schon für einen Koalitionspartner entschieden?
Wir haben mehrere Optionen, wir werden uns das in Ruhe anschauen.
Ob man will oder nicht, der Faktor „Sprache“ ist heikel. Sie sind deutschsprachiger Bürgermeister in einer mehrheitlich italienischsprachigen Gemeinde. Kann das zu Konflikten führen?
Ich denke nicht. Die Bürger erwarten sich Ergebnisse, daran wird man gemessen. Probleme werden wir nur bekommen, wenn wir nichts weiterbringen. Die Salurner Wähler haben eindrucksvoll gezeigt, dass die Sprache nicht das entscheidende Kriterium ist.
Um welche Themen wollen Sie sich zuerst kümmern?
Wir müssen endlich die Aula Magna bauen, ein großer Saal für die Schule und die Vereine ist unbedingt notwendig. Ganz wichtig ist auch die Unterstützung der Schulen. Wegen des großen Anteils an Ausländern im Dorf braucht Salurn einen Sonderstatus und besondere Unterstützung vom Land, personell und finanziell.