Oppositionsloses Toblach
Guido Bocher hatte am Dienstag Abend in die Turnhalle der Mittelschule seines Dorfes geladen. Im Sitzungssaal in der Gemeinde Toblach war nicht genügend Platz für die zahlreichen Menschen, die dabei sein wollten, als der neue Gemeinderat zum ersten Mal zusammentrat. Es ging darum, über die Zusammensetzung des von Bürgermeister Bocher vorgeschlagenen Gemeindeausschusses zu diskutieren und diesen zu genehmigen.
17 Gemeinderatsmitglieder waren anwesend, 17 stimmten für Bochers Vorschlag. Dabei schien im Vorfeld der Sitzung eine Einigung alles andere als sicher. Die SVP beharrte auf eine starke Vertretung in der Regierung, ein Gemeindereferent war ihr zu wenig. Doch Guido Bocher ist bekanntlich jemand, der sich nicht quer stellt und stets bedacht ist, niemanden außen vor zu lassen. Das Kunststück ist ihm auch dieses Mal wieder gelungen. Denn, um die Zustimmung der SVP zu erhalten, wird der Gemeindeausschuss nun von fünf auf sechs Mitglieder aufgestockt. Den entsprechenden Entschluss fasste der Gemeinderat am Dienstag Abend, gleich nachdem die Namen für die zukünftige Regierung abgesegnet worden waren. Die SVP wird in Zukunft also mit drei Assessoren die meisten Gemeindereferenten stellen. “Durch diese Zusammensetzung des neuen Gemeindeausschusses wird das Wahlergebnis berücksichtigt”, erklärte Bocher im Interview mit Rai Südtirol. “Gleichzeitig wird eine neue Ära eingeläutet.”
Neben Guido Bocher, der für die Liste Indipendenti-Unabhängige in der Regierung sein wird, erhalten Greta Serani und Christian Furtschegger von der Bügerbewegung Gemeinsam-Insieme je einen Posten. Die SVP wird anfänglich mit Irene Schubert Watschinger und Martin Rienzner vertreten sein. Sobald die Änderung der Gemeindesatzung rechtskräftig ist, wird auch Christian Plitzner in den Ausschuss nachrücken. Durch dieses Manöver wird es in den kommenden fünf Jahren in Toblach praktisch keine Opposition mehr geben.
ich mag konkordanzdemokratie.
ich mag konkordanzdemokratie. gerade auf gemeindeebene. bravo sindaco bocher.