Politica | Landtagswahlen 2013

Südtiroler Arbeitnehmer Partei gibt auf

Meinrad Mairl wird mit seiner SAP nicht zu den Landtagswahlen antreten, zu wenig Frauen wollten mit ihm kandidieren.

Meinrad Mairl muss sich und seiner ArbeitnehmerInnenpartei eingestehen, dass die Hürde wohl zu hoch war: Gescheitert an der selbst auferlegten 50%-Frauenquote. Die 5 Frauen, die man als potentielle Kandidatinnen auf der SAP-Liste hatte, sprangen allesamt ab. „Für sie wurde es einfach zuviel,“ sagt uns Meinrad Mairl, „wir haben das wirklich unterschätzt, den ganzen inhaltlichen und organisatorischen Aufwand, um gewappnet in den Wahlkampf zu gehen. Und mit halber Kraft, also nur wir verbleibenden 4 oder 5 Männer, wollten wir nicht antreten. „Trotzdem kann man uns nicht vorwerfen, dass wir nur vorhatten, den Wahlkampf aufzumischen, unsere Absichten waren immer ernsthaft.“

Die sozial brennenden Themen, darum hätte sich die SAP gerne gekümmert, jetzt muss sich die Bewegung den Vorwurf gefallen lassen, selbst als Ankündigungspartei dazustehen, etwas das Mairl auf vielfältige Weise den Arbeitnehmern der SVP vorgehalten hat.

„Wir werden uns jetzt wohl ein wenig Spott gefallen lassen müssen,“ meint der Gewerkschafter etwas resigniert, „aber aufgeben tun wir nicht!“ Die Gründe für das Aufgeben, die zu kurze Anlaufzeit, die falsche Einschätzung einer anständigen Wahlkampfstrategie, die beträchtlichtliche Organisation und Arbeit sowie die dafür fehlenden Ressourcen, all damit kämpfen auch andere Klein- und Neuparteien, wie etwa die Südtiroler Piraten, die ebenfalls den Weg des geringsten Widerstandes gegangen sind und zu den Landtagswahlen nicht antreten. Warum sich nicht zusammentun? „Daran haben wir wirklich gedacht,“ sagt Mairl, „doch Sie wissen ja, bis man einen gemeinsamen Nenner gefunden hat, ist schon wieder viel Zeit und Energie vergangen, da waren wir einfach zu spät dran, um solche wichtigen Entscheidungen wie den Zusammenschluss mit einer anderen politischen Gruppe in die Tat umzusetzen.“

Die SAP, die Südtiroler ArbeitnehmerInnenpartei wird es jedoch weiterhin geben. Man wolle sich jetzt sammeln und neu positionieren, sagt Manfred Mairl, und dann gestärkt zu den nächsten Wahlen, denen der Gemeinden im Jahr 2015 antreten.