Gita | Ausflug der Woche

Nach Fai am Fuße der Paganella, Trentino

Fai della Paganella liegt auf einer aussichtsreichen Terrasse auf knapp 1000 m Meereshöhe nördlich von Trient am Fuße der Berggruppe der Paganella, einem Ausläufer der Brenta-Dolomiten.

Im Winter mit dem nahen Andalo ein vielbesuchtes Skigebiet, ist Fai in der warmen Jahreszeit die Sommerfrische der Stadtbewohner vom nahen Trient und dem Veneto. Unter die alten Häuser des kleine Dorfkernes von Fai mischen sich immer mehr Beherbergungsbetriebe und Zweitwohnungen, in den Gassen herrscht zur Hochsaison im Sommer reges Treiben.

Der Doss Castel, ein lohnendes Ziel am Rundweg
Dass sich hier gut leben lässt, ist keine neue Errungenschaft, bereits seit Jahrtausenden ist die wellige Hochfläche besiedelt. Auf dem „Doss Castel“, einem Felsvorsprung, der dominierend an strategischer und vorteilhaft nach Süden ausgerichteter Position über das Etschtal schaut und wegen der steil abfallenden Felswände leicht zu verteidigen war, konnten Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit (3° Jahrtausend v. Ch.) festgestellt werden. In der Zeit vom 14. bis zum 4. Jh. v. Ch. breitete sich hier eine feste Siedlung aus, die Grundrisse der Häuser auf Terrassen mit Trockenmauern und Felsvertiefungen sind noch gut erkennbar. Im Rahmen einer schönen Rundwanderung lassen sich diese Siedlungsreste besichtigen. Im Volksmund werden die Mauern der Ausgrabungen als „Räthisches Dorf“ bezeichnet, Archäologen sprechen von einer Siedlung, die in der höchsten Ausdehnung vom 5. bis zum 4. Jh. v. Ch. der Fritzens-Sanzeno Kultur zugerechnet werden kann.

Die Rundwanderung
Im Südosten der Ortschaft, beim Kinderspielplatz, beginnt der gut beschilderte und markierte Rundgang. Er folg im ersten Teil einem Fitness-Parcours, auch wer keine sportliche Ambitionen hat, freut sich an dem abwechslungsreichen Weg, der durch einen dichten und gepflegten Mischwald am Rand des Absturzes zum Etschtal führt. Laufend öffnen sich tolle Ausblicke über das Tal, sowohl nach Norden als nach Süden wo mitten in Reben- und Obstfeldern der Noce aus dem Nonstal in die Etsch mündet. Eigene Plattformen, Tisch und Bänke laden immer wieder zu Muße und Verweilen ein. Nach etwa 40 Minuten führen Schilder zur archäologischen Zone, wo erklärende Tafeln Informationen zu den Ausgrabungen geben. Für den Rückweg gehen wir in nördlicher Richtung weiter, in die Senke „Valiart“ (Wegweiser „Fai“), wo sich im Frühjahr ein kleiner Wasserspiegel bildet. Jetzt biegt der Weg nach links, in westlicher Richtung geht es über einen weiten Wiesenboden, einen Feldweg und zuletzt die Dorfstraße, am Waldrand entlang, zum bereits sichtbaren Parkplatz am Spielplatz zurück.
Gehzeit für den Rundweg 1 h 30 m, keine wesentlichen Anstiege, leichtes Auf und Ab.

Info:
Über Fai und die Paganella: www.visitdolomitipaganella.it/it/doss-castel-fai-della-paganella/, Führungen unter: Consorzio Fai Vacanze, Tel.39 0461 583561, [email protected]

Anfahrt: Brennerautobahn, Ausfahrt San Michele, nach Mezzolombardo, durchs Dorf, am Dorfausgang an der Abzweigung nach Fai della Paganella abbiegen. Der SP 64 10,1 km bergauf bis Fai folgen.
In Fai den braunen Hinweisschildern folgen „Percorso salutare, scavi archeologici“ Start beim Kinderspielplatz: Parco giochi la capannina, in der Via Risorgimento

Einkehren:
Agriturismo “Il Filo d’erba”
Moderner Bauernhof im Grünen, Hofschank mit gutem Restaurant, Panoramaterrasse, Käseproduktion, vielfältige lokale Trentiner Küche. An Werktagen Reservierung angeraten. Auch von hier ist der Rundweg leicht zu erreichen.
Il Filo d’erba, Via alle Late nr. 18 - 38010 - Fai della Paganella (TN) Tel: 0461 1866800 - 335 7788048. www.agriturilfiloderba.it

Autor: Oswald Stimpfl

www.folioverlag.it
www.stimpfl.info