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Kultur erwacht nach Mitternacht

Mit breiter Mehrheit hat sich die Landesregierung heute für die Förderung der freien Kultur in Südtirol ausgesprochen. Ein Maßnahmenpaket soll bis 2025 umgesetzt werden.
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Foto: upi
  • Heute (11. September) ist im Südtiroler Landtag der Beschlussantrag Nr. 137/24 der Grünen Fraktion zur Förderung der Nacht- und Subkultur in Südtirol angenommen worden. Der Antrag, eingebracht von den Abgeordneten Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer der Grünen Fraktion, zielt darauf ab, die Bedeutung der Nachtkultur als kulturellen und sozialen Faktor von Landesinteresse anzuerkennen und deren Förderung zu gewährleisten.

  • Zeno Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer: Die Grünen Landtagsabgeordneten haben einen Beschlussantrag zur Förderung der Nacht- und Subkultur in Südtirol eingereicht. Foto: Seehauserfoto
  • Oberkofler betonte in seiner Stellungnahme die Relevanz einer lebendigen Nachtkultur für das soziale und kulturelle Leben, insbesondere für junge Menschen. In Südtirol müsse es Räume geben, in denen sich Menschen frei entfalten und miteinander austauschen könnten – auch zu späteren Stunden. „Das Nachtleben ist nicht nur Unterhaltung, sondern ein wesentliches Element für die kulturelle Vielfalt in Südtirol. Für junge Menschen attraktiv zu sein, muss für Südtirol Priorität haben“, meinte Zeno Oberkofler.

    Es soll die Einrichtung einer unabhängigen Arbeitsgruppe erfolgen, die aus Expert*innen aus der Nacht-, Jugend- und Subkultur für Nachtkultur bestehen soll. Die Gruppe soll über ein eigenes Budget verfügen, ein Maßnahmenpaket erstellen und innerhalb von 2025 die ersten davon zur Förderung der Nachtkultur umsetzen. Diese umfassen unter anderem die Lizenzvergaben, Sperrstundenregelungen, Sicherheitsanforderungen und die Nutzung leerstehender Räume.

     

    „Für junge Menschen attraktiv zu sein, muss für Südtirol Priorität haben."

     

  • Eine umfassende Kampagne zur Förderung der Nachtkultur soll bis 2025 gestartet werden. „Jugendkulturen und Subkulturen sind ein wichtiger Bestandteil und müssen entsprechend in ihrem freien Schaffen unterstützt werden“, betonte Kulturlandesrat Philipp Achammer. Ein Nachtbürgermeister soll als Koordinationsstelle dienen und zwischen Vertretern der Nachtkultur, der Verwaltung, der Politik und anderen relevanten Akteuren vermitteln. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen soll ein Raum für ein interdisziplinäres Kulturzentrum mit Clubbetrieb gefunden und einem unabhängigen Träger, etwa einem Kulturverein, zur Verfügung gestellt werden. Dabei dient die „Basis Vinschgau“ und der „Ost West Club Est Ovest“ als Vorbild.

    Die Abstimmung über die Prämissen des Antrags wurde mit 32 Ja-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen. Mit der Verabschiedung dieses Antrags setzt der Landtag ein Zeichen für die Förderung der freien Kultur in Südtirol und unterstützt damit die Schaffung von Freiräumen für junge Menschen und die Nachtkultur im Allgemeinen.