Große Munro
„Große Dame der kleinen Geschichten“ nennt die Dolomiten die frischgebackene Literatur-Nobelpreisträgerin Alice Munro. Die 82-jährige Kanadierin wird als Virtuosin der Momentaufnahme, der kleinen Form, der Kurzgeschichen bezeichnet. Sie ist die 13. Frau, die mit diesem wichtigen Literaturpreis ausgezeichnet wird, für den sie bereits seit langem als Kandidatin gehandelt wurde. Ihre Tocher habe ihr die die frohe Nachricht via Telefon übermittelt. Munro wurde am 10. Juli 1931 in Ontario als Bauerntochter geboren und kam zum kurzen Format, weil sie neben dem Schreiben ihre vier Kinder großzog, weiß die Dolomiten zu berichten. Gerade das schätzt die Linguistin Rita Franceschini an Munro, „die Liebe zur sonst verkannten kurzen Form und die Art wie sie zum Schreiben gekommen ist.“ Viele Frauen könnten sich mit Munro identifizieren, meint Franceschini, weil sie sich „inmitten der Verpflichtungen der Familie gegenüber die Zeit nahm, dem eigenen Talent nachzugehen.“