Rundweg auf die Colodri Arco am Gardasee
Gerade in diesen Tagen, wenn auf den Südtiroler Bergen die Pisten zwar beschneit sind aber wegen Schneemangel noch keine richtige Winterstimmung aufkommen will, zieht es uns an den Gardasee, um bei einer leichten Wanderung unter Olivenbäumen, mit grünen Wiesen, dem blauen See und den weißen Kalkfelsen ein wenig mediterrane Stimmung einzufangen. Im Norden des Gardasees schmiegt sich das Städtchen Arco an den steilen Burgfelsen, dahinter steigt ein weiterer Felsklotz mit senkrechten Süd- und Ostwänden vom Tal auf, die Colodri, unser Zwischenziel. Über die Westseite ist er mühelos auf einem etwas holprigen Steig zu erklimmen. Danach überqueren wir die Senke von Laghel, einem kleinen verlandeten See, um an der Westseite über eine Sattel, den „Salt de la Cavra“ (den Ziegensprung) zum Dörfchen Padaro abzusteigen. Von hier zieht sich ein sonniger Weg durch Olivenhaine mit schönster Aussicht über das nördliche Gardaseegebiet wieder nach Arco hin.
Rundweg mit toller Aussicht bei Arco am Gardasee
Der Wegverlauf
Am Ostrand von Arco führt eine Straße, an der alten Stadtmauer entlang, zum Fuß der Felswände, hier Parkplatz bei einem Olivenhain. Nun kurz aufwärts auf gepflasterter Straße, zum Wallfahrtskirchlein S. Maria von Laghel, wo eine Tafel erzählt, dass bereits die Erzherzogin Maria Antonia, Prinzessin von Toskana, hier Trost fand. Rechts führt ein holpriger Steig (Nr. 431) in 30’ auf die Colodri, am Weg finden sich Tafeln, welche die besondere Flora und die Karsterscheinungen im weißen Kalkfels mit Karren und Rippen erläutern. Vom Gipfel genießen wir die großartige Aussicht über Arco und den nördlichen Gardasee, der in der Ferne schimmert.
Wieder zurück beim Kirchlein nehmen wir den markierten Weg 408, der uns kurz über ein Asphaltsträßchen, dann auf einem Steig durch Busch- und Kiefernwald über einen Sattel zu den Wein- und Olivenanlagen des winzigen Dörfchens Padaro bringt. Das Restaurant in Padaro, auf den Wanderkarten vermerkt, ist leider geschlossen. Immer der Markierung „Arco“ folgend geht es durch Olivenhaine bergab und zuletzt den Hang entlang wieder nach Arco zurück, der Burgfelsen mit den zinnengekrönten Türmen der Schlossruine weist uns den Weg.
Besonderheiten am Weg
Kronprinz Albert von Habsburg, aus einer Nebenlinie stammend, ließ sich nach seiner militärischen Laufbahn, die ihm in den italienischen Befreiungskriegen unter Feldmarschall Radetzky Ruhm und Ehre eingebracht hatte, in Arco nieder, wo er eine Villa bauen und einen botanischen Garten anlegen ließ. Der botanische Gaten ist sehr sehenswert, er wird vom Naturmuseum Trient gepflegt und zeigt die Flora des Mittelmeerraumes und anderer gemäßigter Zonen mit Palmen, einer Orangerie, Mammutbäumen und einem Kampferbaum. Schöne Wege, gute Beschilderung, freier Eintritt. Der Garten liegt an der Zufahrtsstraße zu unserem Ausgangspunkt der Wanderung an der Ostseite der Stadt.
Länge: 6 km, Gehzeit 2 h 30’, Höhendifferenz im steten Auf- und Ab ca. 350 m
Einkehr am Weg: Keine, aber jede Menge aussichtsreiche, sonnige Rastplätze. Gute Einkehrmöglichkeiten in Arco, am Kirchplatz.
Anfahrt:
Am schnellsten über die A22, Ausfahrt Rovereto Süd, Richtung Gardasee, in Nago nach Arco abbiegen.
Landschaftlich reizvoll, zeitlich etwas länger da auf Staatsstraße, ist die Anfahrt über Trient, durch die Valle dei Laghi am Toblinosee entlang durch das Sarca Tal nach Arco.
Autor: Oswald Stimpfl