Young leaders take the floor
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Die UN-Klimakonferenz geht in Dubai in die 28ste Runde. Sie begann am 30. November und endet morgen. Im Zuge dieser Konferenz treffen sich unter anderem Politikschaffende, Forschende, Vertretende internationaler Konzerne und NGOs und debattieren über potentielle Lösungsvorschläge zu Klimafragen. In diesem Rahmen fand auch die Veranstaltung Climate Diplomacy: Young leaders take the floor statt, in der es um die Relevanz der Einbindung junger Menschen in die Entscheidungsfindung internationaler Nachhaltigkeitsprozesse ging. Dazu wurden vier junge Vertretende aus Europa eingeladen, die sich, gemeinsam mit Prof. Emmanuella Doussis, UNESCO-Lehrstuhlinhaberin für Klimadiplomatie, über mögliche Ansätze zur Stärkung von Jugendinteressen und zur Klimadiplomatie austauschten. Unter ihnen war auch der Feldthurner Verhaltensforscher Florian Gasser. Er wurde vom griechischen Ministerium für Umwelt und Energie eingeladen.
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„Ich hatte auch einige Bedenken, da der Veranstaltungsort nicht ohne Kritik ist."
„Ich war natürlich sehr geehrt, als ich vom griechischen Ministerium für Umwelt und Energie angefragt wurde, darüber zu diskutieren, wie wir global gemeinsam Maßnahmen hinsichtlich des Erreichens der Ziele des Pariser Klimaabkommens angehen, und wie sich junge Menschen weltweit einbringen können. Aber ich hatte auch einige Bedenken, da der Veranstaltungsort nicht ohne Kritik ist. Da das Thema aber aus meiner Sicht wirklich zentral ist und wir global definitiv weitere Massnahmen angehen sollten, habe ich mich entschieden teilzunehmen.“, so Gasser.
„Vor allem wenn wir längerfristig orientierte Entscheidungen anstreben – was wir definitiv sollten – sollten wir nicht auf diesen frischen Wind und innovative Ideen verzichten.“
Doussis betonte demnach die Relevanz und die Rolle der Jugend für zukünftige Veränderungen und wie wichtig es sei „Brücken zu schlagen zwischen den einzelnen Nationen und Kulturen.“ Anschließend kamen die Vertretenden der Jugend zum Wort: Sie zeigten die Bereiche auf, in denen sie sich aktiv einsetzen und sprachen über Möglichkeiten, wie die Jugend befähigt werden kann, eine größere Rolle bei der Gestaltung der Zukunft zu spielen.
„Zentral konnte ich über meine Forschung im Bereich des Konsumentenverhaltens berichten, vor allem auch rund um das Thema Greenwashing und Greenhushing. Zusätzlich konnte ich von dem Projekt des ThinkTanks Zukunft.Fabrik2050 berichten, wo mit dem Projekt „Young Leaders on Board“ junge Menschen dabei unterstützt werden, schon früh in den Vorstand von großen Konzernen aufgenommen zu werden. Am Ende konnte ich noch einen Einblick auf meine Arbeit als Vizepräsident der Jungen Europäischen Volkspartei geben, wo wir aktiv junge Menschen aus ganz Europa dabei unterstützen, die notwendigen Fähigkeiten aufzubauen, die die Ausübung eines politischen Mandates in den unterschiedlichsten Gremien mit sich bringen.“, so Gasser über seinen Auftritt bei der Veranstaltung.
Weitere Teilnehmende waren Evangelos Pastras, der junge Menschen im Ingenieurswesen dabei unterstützt., eine aktivere Rolle in der Energiewende zu spielen und die Doktorandin des Imperial College London, Eirini Sampson, die über die von ihr gegründete Organisation Sustainability for Students sprach, die sich für einen freien Zugang zum Klimadiskurs einsetzt und dazu versucht die Stimmen der Jugend zu verstärken. Gasser fügte hinzu, dass die Jugend nicht nur im Gremium mitreden, sondern direkt mitentscheiden solle. „Vor allem wenn wir längerfristig orientierte Entscheidungen anstreben – was wir definitiv sollten – sollten wir nicht auf diesen frischen Wind und innovative Ideen verzichten.“, so Gasser.
Youth Climate Diplomacy ForumAm Ende der Veranstaltung gab Alexandra Sdoukou, stellvertretende griechische Ministerin für Umwelt und Energie, bekannt, dass nun mit Unterstützung einiger Sponsoren das Youth Climate Diplomacy Forum for Southeast Europe gegründet wird. Ziel des Forums ist es, engagierte junge Menschen zusammenzubringen, um weitere wichtige Maßnahmen in diesem Bereich zu diskutieren und mögliche Lösungsvorschläge an die Ministerien heranzutragen.
"Das Ministerium hatte uns Panellisten hier angefragt, eine aktive Rolle einzunehmen und ich freue mich schon hier weiter mitzuarbeiten. Die größten Herausforderungen unserer Zeit können wir nur in länderübergreifenden Kooperationen gemeinsam lösen – und ich hoffe, dass die Verhandlungsergebnisse der COP28 ein Schritt in die richtige Richtung sein werden", so Gasser abschließend.
Die bisherigen Diskussionspunkte der diesjährigen COP umfassen unter anderem die Einrichtung und den Ausbau eines Klimaschadenfonds, den Ausbau von erneuerbaren Energien (bis 2030 sollen die Kapazitäten in vielen Nationen verdreifacht werden) und die Reduzierung von Methan-Emissionen (auf null, wie sich einige Energieunternehmen zum Ziel setzen).