Klaus Gasperi und die Schweigkofler-Farce
Mit seinem offenen Brief an Ex-Landesrätin Sabina Kaslatter Mur hat Klaus Gasperi, Gründer und Direktor des Stadttheaters Bruneck, bereits eine markante Position in der Politikrenten-Diskussion bezogen. Nun legt er ein Scheit nach. Anstoß seines Ärgers? Die Verhandlungen um die Abfindung des ehemaligen Direktors der Stiftung Stadttheater Bozen, Manfred Schweigkofler. Soll es etwa als Fortschritt angesehen werden, dass jemand, der wie Klaus Gasperi urteilt, „dank seiner Politiker-Freunde immer wieder in lukrative Ämter gehievt und 2008 als SVP-Landtagskandidat von den Wählern geschasst wurde“, nun für sein ungewolltes Ausscheiden als Direktor der Stiftung nur mehr 100.000 Euro fordert statt der ursprünglich 150.000?
„Wie lange eigentlich müssen wir, die wir uns in diesem Land für ein bisschen Kultur abrackern und persönlich dafür haften, noch mit anschauen, wie öffentliche Gelder für die Spätfolgen der Freunderlwirtschaft einer hoffentlich vergangenen Südtirolpolitik verplempert werden?“ so Gasperis klare Ansage. Steht er damit allein da in Südtirols Kulturszene?
Lieber Klaus,
Lieber Klaus,
obwohl ich viel weniger als Du mitgemacht habe in dieser "Kulturszene Südtirol", glaube ich langsam ein Paar Sachen verstanden zu haben und für das "bissl" was ich bis jetzt verstanden habe, unterstütze ich deine Position.
Reden wir mal auch über diejenige die mit 0 (Null) monatlich, keine Versicherung (und wenn sie krank sind nicht ins Krankenhaus gehen), keine Rente, keine Miete, mit gar nichts in der Hand täglich aufstehen und das tun was sie zu tun haben und im normalem täglichen Leben unsichtbar sind.
Jeder der professionell an etwas arbeitet braucht meistens einen 25-stündingen Tag um das zu leisten was er fühlt was er leisten muss. Und diese Leistung ist meistens einem Ideal, eine verallgemeinbare Idee gewidmet, einen Stymulus verfügbar für alle die Augen, Ohren, Gehirn und Verstand besitzen, unabhängig von Sprache, Kulturstamm, Polit-ideoligischen Positionen oder Vertretungen.
In einer Zukünftige Welt wünsche ich mir eine "Kulturszene Südtirol" die frei ist für alle, mit frei meine ich Kultur für Kultur und nicht Kultur als "Hebel" für andere Interessen; eine "Kulturszene Südtirol" die versteht dass sie kein Betrieb ist sondern per Definition permanent im nicht profitablem Zustand ist; eine "Kulturszene Südtirol" die die Steuer für unseren schlechten Gewissen symbolisiert, und eben das versucht zu richten bzw zu unterstreichen was in den anderen Sparten der soziale Erfahrung nicht richtig funktioniert hat; eine "Kulturszene Südtirol" die aber auch die Öffentlich Finanzierte Feier der Schönheit, durch die Steuer für den schlechten Gewissen eben ermöglicht; für die "Kulturszene Südtirol" wünsche ich mir dass die Leute die sich mit den Künsten befassen, und unseres, auch wenn kleines, kulturelles Erbe in der Zukunft, gerade jetzt produzieren und vorbereiten, stolz sein können über das was sie tun; und es gut tun können, ohne auf dem Krankenhaus zu verzichten, ohne keine Miete zahlen zu können, ohne keine Rente zu bekommen, und mit der Ruhe die sie brauchen um es gut zu tun. Weil ob man das will oder nicht, das was diese Leute tun ist das was in der Zukunft von dieser Zeit bleiben wird.
Un caro saluto lieber Klaus und bis bald,
Carlo