Gipfel der Machtarroganz
Anstatt die rechtliche Abklärung zum Projekt Helm-Rotwand beim Verwaltungsgericht abzuwarten, wie es die Rechtstaatlichkeit verlangt, organisierten die Projektanten, getragen von den führenden Politikern der Gemeinde und des Landes, gleich einen Holzschlägertrupp und Bagger, um den Bannwald für die Piste zu roden. Diese Blitzaktion am Wochenende vor Ferragosto, an Tagen, an denen die Gerichtsämter geschlossen sind und daher nicht eingreifen können, verletzt jedes Rechtsempfinden. Ein derartig hinterhältiges und präpotentes Vorgehen, zu dem auch die vorangegangenen Drohungen von Vorsitzenden der Tourismus-Wirtschaftslobby zählen, entspricht totalitären Methoden demokratisch unterentwickelter Länder und ist eine Schande für Südtirol, das sich sonst so gerne als Vorzeigeland präsentiert. Die Rodungen stellen nicht nur einen Gewaltakt gegen die Natur dar, sondern sind ein Akt skrupelloser Machtarroganz und Rechtsmissachtung, den es auf das Schärfste zu verurteilen gilt.
Angesichts des Geschehens in Sexten rufen wir die Mitbürgerinnen und –bürger Südtirols auf, bewusst alle demokratischen Möglichkeiten zu nützen, um einem zunehmenden Ausufern des Machtmissbrauches entgegenzutreten. Eine wichtige Maßnahme, um Vorfällen wie in Sexten vorzubeugen, ist ein Landesgesetz, das dem Volk faire Mitspracherechte und verbindliche Volksabstimmungen von vornherein garantiert. Um ein solches in die Wege zu leiten, läuft derzeit in allen Gemeinden des Landes bereits eine Unterschriftensammlung. Außerdem bieten die Landtagswahlen im Herbst allen Gelegenheit, sich die Frage zu stellen, ob man Politiker weiter unterstützen soll, die solchen Vandalismus nicht nur gutheißen, sondern auch noch mit Millionen an Steuergeldern finanzieren.
PS: Wie solche Pistenrodungen vor sich gehen, ist am Beispiel des 4Minuten-Films „RiedZAK“ auf Youtube zu sehen!
Für die Aktionsgemeinschaft Reischach und die Plattform pro Pustertal
für eine lebensWERTE Zukunft