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Kleines Land, große Kluft

Wie kommt man in Südtirol nach oben? Mit guter Schulbildung und den richtigen Beziehungen – aber auch als Mann oder mit Bestechung. So nehmen es die Arbeitnehmer wahr.
Klettern in Bozen
Foto: Othmar Seehauser

In einer perfekten Welt hat jede und jeder die Chance, die soziale Leiter hochzuklettern. In der Realität spielen viele Faktoren eine Rolle, dass dem nicht so ist. Was braucht es in Südtirol, um “die Nase vorn zu haben”? Vor allem eine gute Schulausbildung und die richtigen Kontakte. Aber auch die Abstammung, ein Mann zu sein oder Bestechung. Zumindest denken das die Südtiroler Arbeitnehmer, die das Arbeitsförderungsinstitut AFI zum Thema Verteilungsgerechtigkeit befragt hat.

 

Neben den “hard facts” zur Verteilung des Wohlstands in Südtirol seien auch Umfragen wertvoll, um das Thema Verteilungsgerechtigkeit aus allen Blickwinkeln zu beleuchten, betont AFI-Direktor Stefan Perini. “Umfragen spiegeln die Wahrnehmungen von bestimmten Zielgruppen wider und zeigen auf, wie Menschen ticken; Verwaltungsdaten wiederum sind nützlich, um die Situation zu objektivieren.”

Wie nehmen Südtirols Arbeitnehmer die Kluft zwischen Arm und Reich wahr? Als äußerst bedeutend. 87% der vom AFI Befragten sind der Meinung, dass der Wohlstand im Land ungleichmäßig verteilt ist: 31% sagen, die Kluft zwischen jenen, die viel haben und jenen, die wenig haben, ist “sehr groß”, 56% sagen, sie ist “groß”. “Diese Ergebnisse decken sich durchaus mit jenen der Vorjahre” und seien daher nicht wirklich überraschend, meint AFI-Forcher Matteo Antulov – “wenn nicht aufgrund der Tatsache, dass selbst ein so einschneidendes Ereignis wie die Corona-Pandemie die Prozentanteile der Antworten nicht durchmischt hat”.

 

Für das signifikante Wohlstandsgefälle verantwortlich machen Südtirols Arbeitnehmer in erster Linie die lokale und staatliche Wirtschaftspolitik (29%), gefolgt von der Lohn- (27%) und Steuerpolitik (22%) – also all jene Faktoren, die der einzelne nicht beeinflussen kann. Erst an vierter Stelle wird die unterschiedlich große Arbeitsleistung von Personen (11%) genannt.

 

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△rtim post Ven, 08/13/2021 - 01:41

Antworten hängen neben anderen Faktoren, wie man hier sehr schön sehen kann, auch von den (fehlenden) Antwortmöglichkeiten ab, dann wird aus dem fehlenden Mittelgroß eben "Groß".
Parallele Erhebungen aus anderen Regionen des Alpenraums wären interessant und böten Vergleichsmöglichkeiten.

Ven, 08/13/2021 - 01:41 Collegamento permanente