Kulturvereine gegen Tommasini
Auf ihrer Pressekonferenz wurde der Zusammenschluss bekanntgegeben. Die vier Kulturvereine Cineforum (Andreas Perugini), La Comune (Elisa Forcato), Il Punto (Paolo Laitempergher) und Michele de Luca vom Orchestra Euterpe haben die "Unione delle associazioni culturali della Provincia di Bolzano" gegründet. Sie wollen gemeinsam gegen Kulturlandesrat Christian Tommasini und seine Kulturpolitik vorgehen, besonders kritisieren sie die Beitragsvergabe, die ihrer Meinung nach mit zu wenig Transparenz und ohne nachvollziehbaren Kriterien erfolgt. "Unsere neue Vereinigung steht für die Forderung nach mehr Transparenz im Bereich der öffentlichen Verwaltung, wir möchten wissen, wer im Kulturbereich welche Beiträge aus welchem Grund erhält, wir fordern eine ganz eindeutige überparteiliche Haltung der Politik," ist heute im Corriere dell'Alto Adige zu lesen.
Auch die Art von Kulturpolitik, wie sie vom italienischen Kulturamt betrieben wird, sei für die lokale Kulturszene nicht förderlich, kritisiert Andreas Perugini vom Cineforum: "Diese großen Kulturveranstaltungen des italienischen Assessorates sind dazu da, gut sichtbar als Events wahrgenommen zu werden, doch mit wirklicher Kulturarbeit haben sie nichts zu tun." Man werde nicht eingebunden, zu abgekoppelt fänden diese gut ausgestatteten und finanzierten Events statt." Sein Verein, das Cineforum, das seit 60 Jahren Filmreihen in verschiedenen Sälen in Bozen zeigt, musste in den letzten Jahren empfindliche Einbußen in der Finanzierung durch die öffentliche Hand hinnehmen. Ebenso wie die Mitstreiter vom Circolo La Comune.
Christian Tommasini zeigt sich genervt: Er sei nun wirklich "stuff", es handle sich immer um dieselben vier Vereine die ihn angriffen: "Dico solo una cosa: che persone come loro che hanno ricevuto milioni e hanno vissuto per anni di contributi pubblici dovrebbero avere almeno un po' più di pudore." Er werde nun ein Dossier anlegen mit den Daten und Zahlen der geförderten kulturellen Tätigkeit vonseiten seines Amtes, baldigst zur Veröffentlichung freizugeben. Auch die vier streitbaren Vereine wollen fleißig sein: Regelmäßig werden sie sich treffen und die Tätigkeiten der öffentlichen Kultur diskutieren bzw. ihre Kommentare und Stellungnahmen dazu abgeben. Auch rufen sie weitere Kulturschaffende auf, ihre Sache mitzutragen, so erhalte ihr Standpunkt noch mehr Gewicht.