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Zurück zu den Pflanzen
Foto: Gemeinde Meran
Anni Schwarz verlässt nach 20 Jahren den Posten als Direktorin der prestigeträchtigen Stadtgärtnerei Meran, um sich als technische Beamtin noch stärker dem Bereich Grün und Umwelt zu widmen. „Eine Führungsaufgabe ist immer anspruchsvoll und die Stadtgärtnerei ist ein großer Betrieb. Mein Schritt ist ungewöhnlich, das ist mir klar. Aber es macht Sinn, jetzt in die zweite Reihe zu treten und den Platz jemanden zu überlassen, der jung und motiviert ist. Für die öffentliche Hand zu arbeiten, ist aber etwas, was ich absolut nicht aufgeben möchte. Es ist schön, etwas zum Allgemeinwohl beizutragen, ich bin da ganz altmodisch. Deshalb möchte ich weiterhin in der Stadtgärtnerei bleiben, um als einfache Technikerin Projekte der letzten Jahre, die mir an Herz gewachsen sind, weiter zu begleiten“, erklärt Anni Schwarz.
Neuer Direktor der Stadtgärtnerei wird Architekt Wolfram Pardatscher, Leiter der Abteilung Bauwesen und technische Dienste. Marco Masin, Energiemanager der Gemeinde, übernimmt seit 1. Januar die Verantwortung für die Dienststelle Grünanlagen und Umwelt. „Anni Schwarz hat in den vergangenen Jahren großartige Arbeit geleistet und Meran verdient sich das Prädikat Gartenstadt“, so Pardatscher. Nicht umsonst hat die Stadt Meran letztes Jahr den europäischen Stadtbaumpreis erhalten. Darüber hinaus ist die Meraner Stadtgärtnerei eine der wenigen Stadtgärtnereien in Italien, die noch über eine eigene Pflanzenzucht verfügt. Nun gilt es die Arbeit fortzuführen, Baustellen dafür gibt es genug.
Heute sind die Anforderungen an die Stadtverwaltung ganz andere wie noch vor 30 Jahren.
Die Aufgaben der Stadtgärtnerei
Ob Hitzeinseln in der Stadt, Förderung der Artenvielfalt, Schutzmaßnahmen für zukünftigen Starkregen oder die Gefährdung durch Baumschlag – die Stadtgärtnerei arbeitet gemeinsam mit der Stadtverwaltung an mehreren Projekten und kümmert sich gleichzeitig um die Pflege der städtischen Grünflächen, die rund 8.000 hochstämmigen Bäume und die Parkanlagen. Ein immer wichtiger werdendes Thema ist dabei auch die ökologische Grünraumgestaltung.
„Das ist die Zukunft und dafür haben wir in Meran in den letzten Jahren die Weichen gelegt“, so Schwarz. „Die ökologische Grünraumgestaltung setzt sich zum Ziel, das ökologische Potential von Grünflächen im urbanen Stadtbereich voll auszunutzen. Beispielsweise muss eine große Wiese, die auch der Bevölkerung zur Verfügung steht, nicht jedes Monat komplett gemäht werden. Wenn auf einem Streifen das Gras länger stehen gelassen wird, kann sich dort eine Blumenwiese entwickeln, die Lebensraum für Insekten bietet.“
Es gebe eine Reihe an guten Kompromisslösungen, um den Menschen weiter Freizeitaktivitäten zu ermöglichen und gleichzeitig das ökologische Potential auszuschöpfen. Besonders städtebauliche Restflächen würden sich als ökologische Nischen für heimische Hecken anbieten. Außerdem spielen Bäume für urbane Zentren laut der ehemaligen Direktorin der Meraner Stadtgärtnerei eine wesentliche Rolle: „Bäume in der Stadt sind so wichtig wie noch nie, das bestätigen sämtliche Untersuchungen.“
Die Rolle der Bäume
Verbaute Ballungsräume werden durch den Klimawandel über die Sommermonate stark aufgeheizt. „Auch in Meran war es während dem Sommer 2022 einige Wochen extrem heiß. Wenn es in versiegelten Wohnvierteln keine großen schattenspendende Bäume gibt, sind diese Flächen tagsüber nicht nutzbar“, erklärt Schwarz. Deshalb sei es bei der Planung und Pflege von Stadtvierteln wichtig, Bäume mitzudenken.
Eine weitere Herausforderung, die mit der globalen Erderwärmung einhergeht, ist das häufigere Aufkommen von Starkregen. „Gibt es wenig Grünflächen in der Stadt ist es für die Kanalisierung unmöglich, das gesamte Wasser aufzufangen“, so Schwarz. Auf den Grünflächen kann das Wasser versickern und trägt dabei zum Erhalt des Grundwasserspiegels bei.
„Heute sind die Anforderungen an die Stadtverwaltung ganz andere wie noch vor 30 Jahren. Damals wollten die Bürgermeister das Wasser eines Baches so schnell wie möglich aus dem Tal herausschaffen.“ Angesichts von Wasserknappheit und längeren Trockenperioden sei der Stellenwert von Wasser in den Südtiroler Gemeinden nun aber gestiegen.
Die neue Wasserpolitik zeigt sich auch in urbanen Räumen: „In den letzten Jahren haben wir haben wir eine Fläche von rund 1.500 Quadratmeter Asphalt entsiegelt“, erklärt der neue Direktor der Meraner Stadtgärtnerei, Wolfram Pardatscher. Beispielsweise durch wassergebundene Deckschichten. Diese bestehen aus einer wasserdurchlässigen Schotterschicht, die sich an das Wurzelwerk anpasst und nicht aufbricht wie der Asphalt. Auch mit Sand verlegte Pflastersteine sind durch ihre Fugen wasserdurchlässiger als Asphalt.
Projekte für mehr Grün
Im Zusammenspiel städtischer Infrastruktur und natürlicher Ökosysteme sind wie bereits erwähnt Grünflächen die Basis. Was für die ehemalige Direktorin der Stadtgärtnerei ein großer Schritt für mehr grüne Freiflächen in Meran war, ist die Freiraumgestaltung entlang der Passer gemeinsam mit dem Amt für Wildbachverbauung.
„Die nächste große Realisierung ist der Flusspark in dem Bereich, wo die Passer in die Etsch mündet. Die Gemeinde Meran wird nächstes Jahr die Arbeiten abschließen. Daraus wird dann ein Teil Naherholungsgebiet und ein Teil Biotop“, erklärt Schwarz. Neue Projekte sind außerdem die Renaturierung von zwei Gemeindeflächen in Gratsch und Sinich. In Gratsch werden die Oberflächen im Rahmen des Dammbaus für den Mutbach renaturiert. In Sinich hingegen soll eine städtebauliche Restfläche von rund 1.500 Quadratmeter der Gemeinde, wo derzeit Apfelbäume stehen, in einen Auwald umgewandelt werden.
Außerdem wird geprüft, ob sich der Untergrund auf einem Teil der Romstraße für die Pflanzung von Palmen eignet. „Wenn ja, werden wir das Projekt in die Hand nehmen“, so Pardatscher. Wie bereits berichtet hatte der Meraner Stadtrat bereits letzten September beschlossen, dort für rund 100.000 Euro 150 Hanfpalmen zu pflanzen.
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Gratulation für Frau Anni
Gratulation für Frau Anni Schwarz und auch für die "grün-Politik" der Gemeinde Meran!
Meran — es ist zum "Blärn".
Meran — es ist zum "Blärn". 20 Jahre Kahlschlag und Gartengestaltung. Dergestalt, dass man z.B. so wie in der Gilf auf einen der vielen großen Bäume, nun auf den halb abgeschnittenen Zederstamm — guck mal da — Specht- und andere Kitschdekoration.
Erinnert an A. Döblins "Ermordung einer Butterblume". Wer hat da etwa was dazugelernt?