Cultura | Video del venerdì

„Apocalypse“

Wahrscheinlich hätte es kein besseres Musikvideo zu diesem Zeitpunkt geben können als June Nieseins "Apocalypse"...
June Niesein
Foto: June Niesein

Angst und Unterdrückung, aber auch Hoffnung und Licht - das verspricht der neue Song von June Niesein, dem Alter-Ego-Projekt von Michael Della Giustina, auch bekannt als Frontman der Band London Elephants. "Apocalypse" ist der erste Single-Release zum gleichnamigen Album #Apocalypse und handelt von Furcht und Ängsten und Unterdrückung in Zeiten von Coronavirus, Flüchtlingsproblemen, Mauern, Zerstörung der Natur und vielem anderen mehr. Es geht aber auch ums Auf- und Erwachen und den Willen viel Licht und Hoffnung zu verbreiten in diesen schweren Zeiten... 

 

salto.bz: Um was geht's in deinem neuen Song "Apocalypse"?

Michael Della Giustina: Apocalypse ist für mich das Ende der Welt, wie wir sie kennen! Neben der ganzen Ausbeutung der Natur, dem Abschlachten der Tiere, der Massenmanipulationen der Medien, der Kriege, dem Irreführen der Gesellschaft, der daraus resultierenden Süchte und Abhängigkeiten und dem ungerechten Verteilen der Ressourcen, empfinde ich die Welt nicht mehr als eine Schöpfung Gottes, vielmehr ist sie ein Gefängnis, um Menschen als Energielieferanten auszubeuten, sie in Schach und Unwissenheit zu halten. Gregor Gysi sagte vor einigen Jahren, dass 60 Menschen auf diesen Planeten gleichviel besitzen wie der Rest der Menschheit. Mittlerweile sind es weit aus weniger. [*] Wir sind Geist-Wesen, die eine materielle Erfahrung hier auf Erden machen. Jeder Gedanke, jede Emotion manifestiert sich nicht nur in unseren Köpfen und Körpern, nein, sie manifestieren sich auch im Außen, und somit greifen sie auch das kollektive Bewusstsein dieser Erde an. [*] Angst ist eine sehr tiefe Schwingung! Das ist genau was die Machthaber dieser Welt von uns wollen. Wir sollen in Angst leben, damit wir kontrollierbar und manipulierbar sind, um uns schließlich unserer Freiheit zu berauben! Das größte universelle göttliche Gut ist die individuelle Freiheit. Heute können wir nicht mehr das Haus verlassen, ansonsten gibt es Strafen! Deshalb ist diese Welt die eigentliche Hölle oder das eigentliche Gefängnis. Nur mit einer hohen Schwingung können wir diese verlassen. Wir müssen uns bewusst werden, alles was wir denken, tun, und fühlen, erschafft eine Realität, nicht nur ins uns, sondern auch im Außen! Deshalb ist Apocalypse eine Aufforderung an die Menschen sich endlich bewusst zu machen, wer sie sind, und dass alles, was der Mensch tut, eine Konsequenz hat. Apocalypse ist das Karma, welches wir in den letzten hunderten von Jahren erschaffen haben.

 

Deshalb ist Apocalypse eine Aufforderung an die Menschen sich endlich bewusst zu machen, wer sie sind, und dass alles, was der Mensch tut, eine Konsequenz hat. Apocalypse ist das Karma, welches wir in den letzten hunderten von Jahren erschaffen haben.

 

Wie sind die Aufnahmen zum Musikvideo gelaufen?

Das Video entstand in einem Bunker in St. Lorenzen, welcher von Mussolini im 2. Weltkrieg erbaut worden ist. Ein guter Freund von mir, Christian Niedermair, der Bassist der Band, welcher auch im Video zu sehen ist, hat diesen Bunker erworben. Somit war es für uns kein Problem eine Drehgenehmigung zu bekommen. Auch vom Thema her - „Weltuntergang“ - passt der Bunker sehr gut ins Konzept. Bedenke man einen Atomkrieg, ist der Bunker der einzige echte Schutz vor dem Tod! Der Bunker ist sehr schmal und lang. Er wirkt wie ein Tunnel. Mit dem Nebel und den Lichtern hat es was von „das Leben nach dem Tod“, wie wir uns das in der westlichen Welt vorstellen, deshalb finde ich die Location super gewählt! Sei es materiell und spirituell!
Der Dreh hat zwar super viel Spaß gemacht, aber da alles unterirdisch ist, und wir das ganze Equipment hundert Meter unter die Erde bringen mussten, war es sehr mühsam alles zu realisieren. Es ist sehr kalt dort drinnen, zudem gibt es so gut wie keinen Strom. Wir mussten alles sehr gut planen und organisieren, damit dieser Dreh auch funktionieren konnte. Hunderte von Stiegen waren zu überwältigen, der Dreh bedeutete Kälte und kostete Kraft. Aber wir hatten ein sehr gutes Team von 14 Leuten, welches vieles leichter machte. Alex Wörl, der Kameramann und Regisseur, hat auch ein sehr gutes Gespür in Sachen Licht und Framing und konnte deshalb die Bilder sehr gut in Szene setzen. Vera Stenico, die Maskenbildnerin, hat auch hervorragende Arbeit geleistet, und die Zombies richtig authentisch visuell in Szene gesetzt. Ohne dieses Team hätte der Videodreh nicht  funktionieren können. Wir haben knapp 8 Stunden gedreht und jetzt bin ich sehr happy, dass alles so geklappt hat, wie wir uns das vorgestellt haben.

 

Der Bunker ist sehr schmal und lang. Er wirkt wie ein Tunnel. Mit dem Nebel und den Lichtern hat es was von „das Leben nach dem Tod“, wie wir uns das in der westlichen Welt vorstellen, deshalb finde ich die Location super gewählt! Sei es materiell und spirituell!

 

June Niesein - Apocalypse (Official Video)

 

Die Single ist ein Vorbote zu deinem neuen Album...

Die erste Single ist nun draußen! Das Album, welches den gleichen Namen trägt wie die Single, kommt zur Sommersonnenwende am 21. Juni 2020 heraus. An diesem Tag wird das Album veröffentlicht. Das Album besitzt 9 Tracks mit unterschiedlichen Gefühlen, es bewegt sich in den Genren zwischen Alternative Rock und Pop. Es gibt langsame aber auch einige schnelle Nummern. Zusammen mit dem Produzenten Jörg Wartmann konnte ich dieses Album realisieren und bin nun wieder super happy es endlich finalisiert zu haben! Ihr könnt gespannt sein.

 

Und auf was dürfen wir uns freuen?

Des weiteren wollen wir bis zum Release Day des Albums noch drei weitere Singles veröffentlichen, natürlich mit Video. „Too Late“ wird der nächste Single-Release sein, welches mein absoluter Lieblingssong auf dem Album ist. Es ist eine Ballade, die von einer vergangenen Liebe erzählt, die sich aber im Chorus komplett öffnet und den Menschen auffordert neue Wege zu gehen und ihnen Mut macht auf eine bessere Zeit. Wie ich finde ein sehr gelungener Song. Zudem arbeiten wir bereits an einem neuen Musikvideo mit der Künstlerin Christina Vieira-Barry, welches komplett handgezeichnet wird. Es ist zwar eine riesen Arbeit, aber der Look des Videos ist unverkennbar und in Zeiten der digitalen Medien, etwas komplett neues! Der Titel dafür ist „In the Dawn“, ein komplett handgezeichneter Animationsfilm! Ihr könnt gespannt sein.

 

Die Frage drängt sich einfach auf: war "Apocalypse" und die gleichzeitige Verbreitung des Coronavirus einfach nur ein Zufall oder entstand der Song infolgedessen?

Nein es ist kein Zufall. Den Song habe ich vor einem halben Jahr geschrieben! Auch zu dieser Zeit habe ich sehr viel beobachten können, und durch diverse Gruppen, Freunde und Foren mich austauschen können. Auch vor einem halben Jahr hat es nicht viel anders mit der Welt ausgeschaut. Wie ich auch in der ersten Frage eingegangen bin, haben sich diese Probleme bloß gehäuft. [*] Ich sehe den Coronavirus-Vorfall mehr als Chance, denn ich denke nur in der Dunkelheit können wir wieder ins Licht gelangen. Ich selbst trinke aktuell keinen Alkohol mehr, ich achte mehr denn je auf meine Ernährung & Gesundheit, auch Freunde und Familie sind mir wichtiger den je! Ich denke dieser Vorfall kann uns endlich erwachen lassen, und endlich umkehren, denn diese Welt hat das bitter nötig!

 

Wir haben noch Zeit einen neuen Weg einzuschlagen, denn wir alle sind heute noch aufgestanden und haben einen neuen Tag geschenkt bekommen. Lasst uns das Beste daraus machen!

 

Hashtag #IoStoACasa - wie erlebst du die jetzige Zeit?

Wie anfangs beschrieben: ich sehe dies alles als Chance zum Erwachen! Wir leben in einer Welt der Polarität. Wo es Dunkelheit gibt, gibt es auch Licht! Dies ist die ideale Gelegenheit endlich aus unserem post-traumatischen Schlaf zu erwachen. Durch das Böse erkennen wir wieder was wichtig ist, und können die Weichen legen, eine neue Richtung einzuschlagen. Deshalb verurteile ich das alles nicht, sondern entscheide mich bewusst für das Leben, für die Liebe, für die Hoffnung! Wir haben noch Zeit einen neuen Weg einzuschlagen, denn wir alle sind heute noch aufgestanden und haben einen neuen Tag geschenkt bekommen. Lasst uns das Beste daraus machen! Lasst uns gemeinsam neu entscheiden, der Angst entsagen und versuchen so weit es geht in Dankbarkeit und Liebe zu schwingen, auf dass wir baldmöglichst zusammen in Frieden und Zuversicht leben können!

 

[* Anm. d. Chefredaktion: In einer früheren Version dieses Artikels waren an diesen Stellen irreführende Aussagen speziell zum Coronavirus enthalten, die inzwischen gestrichen wurden.]