Politica | Siegesplatz

Sind wir reif für einen neuen Anlauf?

Platz des Antifaschismus oder doch noch ein Versuch in Richtung Friedensplatz? Der Bozner Gemeindewahlkampf ist um ein Ur-Thema reicher.

Was wäre ein Bozner Gemeindewahlkampf ohne Diskussion um den Siegesplatz? Das muss sich auch der SVP-Kandidat und Gemeinderat Luis Walcher gedacht habe, als er nun den Vorschlag lancierte, der bereits vor Monaten von seiner aus der Politik scheidenden Parteikollegin Greti Rottensteiner eingebracht worden war: ein Beschlussantrag auf die Umbenennung des Siegesplatzes in „Platz des Antifaschismus“.  Eine Idee, die ursprünglich von Eva Klotz vorgebracht worden war und laut Sepp Walcher das Zeug hätte, nach der Eröffnung des Dokumentationszentrums zu einer tatsächlichen Auseinandersetzung mit dem symbolgeladenen Denkmal einzuladen. Denn: „Der Name Siegesplatz bleibt für die deutschsprachigen Bozner eine offene Wunde“, begründet er seinen Vorstoß gegenüber dem Corriere dell’Alto Adige.

Auch PD-Kandidatin Nadia Mazzardis gibt sich nicht damit zufrieden, wie die Dinge um die Umbenennung des Platzes mit dem Referendum 2002 gelaufen sind. „Mi farò promotrice di un nuovo referendum sul nome della piazza“, versprach sie am Wochenende auf ihrer Facebook-Seite.  Für sie bleibt die Idee Alexander Langers, aus dem Siegesplatz einen Friedensplatz zu machen, nach wie vor die beste Lösung. Allerdings müsste sie der Bevölkerung besser vermittelt werden als beim „schlecht aufgezogenen“ ersten Anlauf, bei dem die Bevölkerung das Gefühl gehabt habe, vor vollendete Tatsache gestellt zu werden.

Tabu bis 2022?

Wenig Ambitionen auf einen solchen Vorstoß zeigt ihr Parteikollege Luigi Spagnolli. Er sieht das Thema nicht nur schlecht im Wahlkampf, sondern auch in der kommenden Legislaturperiode. Aus Respekt vor den WählerInnen beim Referendum im Jahr 2002 würde er die heikle Frage erst wieder der kommenden Generation vorlegen – sprich frühestens 2022, also 20 Jahre nach dem ersten Referendum, kommentierte er die Vorschläge. Zumindest teilweise Übereinstimmung kommt in diesem Fall von seinem Kontrahenten Guido Margheri: Der SEL-Kandidat spricht sich - ebenfalls auf Facebook - strikt dagegen aus, die Idee Langers als Wahlkampfvehikel zu verwenden – „noch dazu von Kandidaten und Allianzen, die für die Stimmen gegen Langer mitverantwortlich waren“. Vielmehr sei vorerst der mit dem  Dokumentationszentrum, Stolpersteinen und anderen Erinnerungsstätten begonnene Weg fortzusetzen, befindet der SEL-Politiker. Denn: Was Südtirol gelernt haben sollte, sei, dass man in dieser Frage nicht mit Referenden weiterkomme. Die „Freunde der SVP“ erinnert Margheri auch daran, dass es zwei Diktaturen gegeben habe – „und das beide Sprachgruppen in Bozen mit der Geschichte des Landes noch „qualche conticino aperto“ hätten.

„Non si può essere solo antifascisti, o solo antinazisti e non si può essere antifascisti e antinazisti senza essere contro tutti i totalitarismi, i nuovi razzismi e fanatismi.“

 

Mi permetto di dire la mia. Premesso che non lo trovo un tema impellente. Comunque riprenderei quanto proposto dall'allora vescovo Wilhelm Egger: "piazza Vittoria della Pace" perché rappresenta il senso della nostra terra, assieme al museo che ne ripercorre le vicende.

Lun, 04/13/2015 - 13:50 Collegamento permanente

Es sollte wohl möglich sein da irgendwas zu finden. Vermutlich irgendetwas "Banales" gegen das niemand sein kann, wie z.B. Europa-Platz, Platz der Alpen, Platz der Verständigung, Platz der Kinder, Platz des 24. Dezembers, Platz des ersten Kusses, o.v.ä.m.

Lun, 04/13/2015 - 14:41 Collegamento permanente

..e se facessimo una sorta di "azione civile individuale" chiamandola piazza della Pace/Friedensplatz nel nostro linguaggio quotidiano? Chi può impedire ad ognuno di noi (convinto dell'idea) di usare il nome che vogliamo? Come compromesso giuridicamente ineccepibile si può chiamarla comunque "ex piazza della Pace"! Senza scomodare partiti, istituzioni, campagne elettorali e referendum popolari....

Gio, 04/16/2015 - 08:30 Collegamento permanente