Cultura | INTERVIEW

Mit 12 Jahren am Mischpult

Ramòn Motta, bekannt als DJ Rambo, ist ein aufstrebendes DJ-Talent, der von seinem Vater inspiriert wurde und sich für Techno- und Elektromusik begeistert. Er hat bereits bei verschiedenen Veranstaltungen aufgelegt und träumt von einer Karriere als DJ.
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DJ Rambo am Mischpult.
Foto: Netz / Offene Jugendarbeit
  • Unterstützt wird er dabei vom Jugendzentrum Kass, das durch vielfältige Workshops und kulturelle Aktivitäten junge Talente fördert und die Gemeinschaft in Brixen stärkt. 

    Patrick Faller, Jugendarbeiter im Jugendzentrum Kass, hat uns einen kleinen Überblick über seine Arbeit gegeben, und über das Jugendzentrum, in dem DJ Rambo bereits aufgelegt hat.

     

    Wer ist DJ Rambo?

    Ich bin Ramòn Motta, bin 12 Jahre alt, komme aus Brixen und mein DJ-Name ist DJ Rambo.

    Was hat dich dazu inspiriert, DJ zu werden?

    Mein Vater war früher auch DJ und hat mir immer Geschichten davon erzählt. Mit acht Jahren habe ich mir mein erstes kleines Mischpult gekauft, mit zehn habe ich dann ein professionelleres Mischpult bekommen.

    Wer sind deine Vorbilder in der DJ-Szene?

    Ich bin ein Fan von DJ Shany. Früher habe ich viel Marshmallow und Martin Garrix gehört.

    Wie hast du angefangen, als DJ aufzulegen?

    Ich habe im Sommer immer zuhause geübt. Mein Vater kennt DJ Shany, bei dem ich einen Kurs gemacht habe. Im Kassianeum habe ich auch an einigen Kursen teilgenommen.

    Hast du schon einmal vor Publikum aufgelegt?

    Ich habe bei Mittelschulpartys aufgelegt und einmal bei einer Afterparty im Astra. Das war richtig cool!

    Was ist dein Lieblingsgenre und warum und welche Musikrichtungen legst du am liebsten auf?

    Ich bin Techno- und Elektromusikfan. Meine Inspiration war auch hier DJ Shany, weil er diese Musik auflegt. Ich lege Techno auf und mixe alles selbst. Auf Mittelschulpartys ist es aber anders, diese Musik gefällt ihnen nicht so gut. In diesen Fällen lege ich Musik aus den Charts auf. 

    Gibt es besondere Momente oder Erlebnisse, an die du dich gerne erinnerst?

    Am Anfang letzten Sommers habe ich hier im Kass aufgelegt. Das hat mir total gut gefallen. Es waren viele Leute hier: von Mittelschülern bis hin zu Oberschülern.

    Wie gehst du mit Lampenfieber oder Nervosität vor einem Auftritt um?

    Ich bin ab und zu etwas nervös, aber das vergeht dann schnell.

    Was macht dir am meisten Spaß am DJ-Dasein?

    Wenn es den Menschen gut gefällt und die Musik gut ankommt.

    Hast du schon eine eigene Fancommunity?

    Ich habe schon eine kleine Fancommunity mit einigen Followern. Ich überlege in Zukunft eine Fanpage auf Instagram zu machen.

    Hast du Pläne oder Träume für die Zukunft als DJ? Möchtest du eines Tages professioneller DJ werden?

    Ich habe schon Pläne für eine Zukunft in diesem Bereich. Ich würde gerne auf Festivals und in Clubs auflegen.

    Was machst du in deiner Freizeit, wenn du nicht als DJ auflegst?

    Mein größtes Hobby ist Karate. In diesem Sport mache ich auch Wettkämpfe, das gefällt mir sehr gut.

    Gibt es ein Markenzeichen von dir, das bei deinen Auftritten nicht fehlen darf?

    Ich habe zum Geburtstag einen Dj Pullover bekommen, den trage ich immer, wenn ich auflege.

  • Im Kass werden DJ Kurse angeboten. Auch DJ Rambo hat einen besucht. Foto: Jugendzentrum Kass
  • Kannst du mir einen kurzen Überblick über die Aktivitäten des Jugendzentrums Kass geben?

    Patrick Faller: Seit dem Herbst haben wir angefangen unser Konzept etwas zu überarbeiten und füllen den Jugendtreff am Nachmittag hauptsächlich mit Aktivitäten. Seit September haben wir haben sehr viele Workshops organisiert, wie DJ Workshops für Erwachsene oder Mittelschüler, Kurse über Lichttechnik und Musikproduktion oder Kochkurse. Diese Angebote kommen sehr gut an und wir werden dieses Konzept auch in Zukunft so weiterführen. Neben den Workshops machen wir auch sehr viel Jugendkulturarbeit. Wir arbeiten viel mit dem Jugendkulturzentrum Astra zusammen und veranstalten dort vieles, Konzerte zum Beispiel. Auch bei uns im Jugendzentrum finden Veranstaltungen mit Musik statt, sei es innen als auch im Freien. Wir bieten vieles an, aber es wird uns auch einiges vorgeschlagen. Jugendliche, und nicht nur, kommen zu uns und teilen uns Ideen mit, die sie gerne umsetzen würden. Wir bieten ihnen dafür den Raum und Unterstützung.

    Was ist das Besondere am Jugendzentrum Kass? Welche Zielgruppen sprecht ihr mit euren Angeboten an?

    Wir versuchen keine Alterstrennung zu machen. Natürlich gibt es einige Angebote, die für eine spezifische Altersgruppe organisiert werden, aber wir versuchen nicht allzu streng zu sein. Seitdem wir die Workshops anbieten, hat sich auch die Altersgruppe, die das Kass besucht, verändert. Aktuell sind bei den Workshops sehr viele Volljährige dabei, Heranwachsende zwischen 18 und 25 Jahren. Das ist ein Publikum, das wir bis vor einigen Jahren nicht erreicht haben. Man merkt, dass es viel Nachfrage gibt und dass die Leute viel Ansporn und Motivation haben, etwas zu tun und zu lernen. Toll ist auch, dass es einen großen Frauenanteil gibt, der mitmacht. Oft sind 40% der Teilnehmenden Frauen - das ist etwas, das es vor zehn Jahren nicht gegeben hat.

    Welche Rolle spielt das Jugendzentrum in der Gemeinschaft von Brixen und wie unterstützt ihr Jugendliche bei ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung?

    Wir helfen häufig dabei, Lebensläufe zu schreiben oder bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Sonst arbeiten wir auch im Bildungssektor. Wir haben viele Schulworkshops gemacht, vor allem im Bereich der digitalen Medien und wie man damit umgeht. Wie andere Jugendzentren auch, sind wir für die Jugendlichen da und unterstützen sie, wenn sie etwas brauchen. Wir sind auch ein Bindeglied zur Gemeinde und helfen, falls es Genehmigungen oder andere Papiere für Veranstaltungen braucht. Natürlich wird das Kass auch als Offener Treff genutzt.

    Mit welchen Herausforderungen und positive Entwicklungen hat das Jugendzentrum mitgemacht?

    Früher hat ein recht schwieriges Publikum das Jugendzentrum besucht, Jugendliche, die den Raum nicht respektiert haben. Eine andere Problematik ist, dass wir uns direkt im Stadtzentrum befinden. Das hat seine Vor- und Nachteile. Es kam immer wieder zu Reibereien zwischen Besuchern und Nachbarn. Wir haben dies aber auch ziemlich gut in den Griff bekommen. Schön ist bei uns, dass die Angebote stark von den Jugendlichen angenommen und besucht werden.

    Welche Pläne und Ziele habt ihr für die Zukunft des Jugendzentrums?

    Im Sommer veranstalten wir drei etwas aufwendigere Open-Air Konzerte, wir bieten einen Berufsorientierungskurs an, wo die Jugendlichen verschiedene Betriebe besuchen können, wir organisieren dieses Wochenende das Rappl Fest und fahren mit Jugendlichen an den Gardasee. Wir sind auch beim Brixner Altstadtfest dabei und organisieren das Rockfest in Milland mit. Wir sind dieses Jahr sehr stark im Musikbereich tätig.

     

  • Das Kass arbeitet viel mit dem Jugendkulturzentrum Astra zusammen und veranstalten gemeinsam Konzerte. Foto: Jugendzentrum Kass
  • Ein Interview von Julia Lardschneider