Società | Lebensmittel

Pestizide im Mineralwasser

In 14 getesteten Mineralwassermarken wurden Pestizidrückstände gefunden. Trotz Einhaltung der Grenzwerte hält der Verbraucherschutzverband Robin dies für bedenklich.
Mineralwasser
Foto: Pixabay/congerdesign
  • Italien ist Spitzenreiter in Sachen Mineralwasserkonsum in Europa mit 252 Liter pro Person und Jahr. Weltweit verbrauchen lediglich die Mexikaner pro Kopf noch mehr. Durch die aktuell herrschenden Temperaturen ist es wichtig, viel zu trinken. Mindestens 1,5 – 2 Liter Flüssigkeit pro Tag, um Kopfschmerzen, Schwindel und Kreislaufproblemen vorzubeugen. Viele Bürgerinnen und Bürger greifen in diesem Zusammenhang gerne zur Mineralwasserflasche.
    Ein aktueller Test der italienischen Verbraucherzeitschrift „Il Salvagente“ (August 2024) hat jedoch ans Licht gebracht, wie die Verunreinigung durch Pestizide auch in die Quellen gelangt und dann in der Mineralwasserflasche landet. Von 18 untersuchten beliebten Mineralwassermarken enthielten 14 Proben (77,7%) Rückstände von Pestiziden, darunter potenziell gesundheitsschädliche Stoffe wie Propiconazol und Cypermethrin. Der Verbraucherschutzverein Robin ist empört und schreibt in einer Presseaussendung: „Obwohl die gemessenen Werte innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte lagen, zeigt der Test deutlich, wie tiefgreifend die Umweltverschmutzung selbst vermeintlich reines Quellwasser erreicht hat.“ In einigen Proben wurden bis zu vier verschiedene Pestizide nachgewiesen, darunter Substanzen, die als endokrin wirkende Chemikalien eingestuft sind.
    Den Nitrat-Test haben hingegen alle untersuchten Proben bestanden

  • Leitungswasser erst mal laufen lassen

    Robin zufolge habe das Trinkwasser aus der Leitung in Südtirol fast überall eine sehr hohe Qualität. Trotzdem ist Wasser, das länger als 4 Stunden in den Rohren stand, nicht mehr frisch. Dadurch kann es verkeimen und Stoffe aus den Armaturen übertragen. Wasser zum Trinken oder Kochen sollte man deshalb immer erst mal so lange laufen, bis es kühl aus dem Hahn kommt. Das kann bis zu 30 Sekunden dauern. Der erste Wasserschwall morgens oder nach dem Urlaub kann zum Blumengießen, Spülen oder Putzen benutzt werden.

  • Leitungswasserqualität in Südtirol: Wer sich für die Qualität des Leitungswassers bei sich zu Hause interessiert, kann sich an die Gemeinde wenden. Foto: Pixabay/JonasKIM
  • Robin empfiehlt: Wasser aus dem Hahn

    Leitungswasser hat viele Vorteile, dieser Meinung ist auch der Verbraucherschutzverein und nennt vor allem den Preis und die Umweltfreundlichkeit. Denn Mineralwasser muss in Mehr- oder Einwegflaschen abgefüllt werden, die wiederum transportiert und eventuell recycelt werden müssen. Diese Flaschen benötigen in der Regel überdurchschnittlich lange Transportwege. Das ist mit vielen CO2-Emissionen und einem hohen Ressourcenverbrauch verbunden. Leitungswasser hilft, den jährlichen Abfallberg, vor allem auch von Plastik, zu reduzieren.
    Dazu der Geschäftsführer des Verbraucherschutzvereins Robin, Walther Andreaus: „Laut dem deutschen Umweltbundesamt erzeugt das Trinken von Leitungswasser weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen von Mineralwasser, und Leitungswasser ist ein regionales Produkt; gute Gründe den Mineralwasserverbrauch zu überdenken. Um ein Wasser mit geringem Mineralgehalt zu erhalten, welches der Gesundheit zuträglich ist, brauchen Sie nur den Wasserhahn aufzudrehen.“