Eine neue Bio-Zentrale in Lana
Anfang Oktober wurde das neue Kompetenzzentrum des biologischen Landbaus in Lana eröffnet. Fünf Organisationen (Bio Alto Vermarktungsgenossenschaft, Biokistl, Abcert Biokontrollstelle, Biobeef/BioRegio, Bioland Südtirol) haben sich unter einem Dach zusammengefunden, um den Biolandbau in Südtirol weiterzuentwickeln und zu fördern. „Ein starkes Signal für Südtirols Politik, Land- und Lebensmittelwirtschaft,“ soll dieser Zusammenschluss sein, so Bioland-Obmann Toni Riegler. Ziel des neuen Bio-Kompetenzzentrums ist die gute Nutzung der Synergien, die sich aus dem physischen Zusammenrücken der fünf Organisationen ergeben, ebenso möchte man nach außen als Ansprechpartner zum Thema Bio präsent sein. Als Ideengeber fungiert Ulrich Gamper, Obmann des 1999 gegründeten Vermarkters Biokistl, der Bioprodukte in seinen drei Geschäften bzw. online anbietet und ausliefert. Mit vielen kleinen Schritten sei der Biosektor in Südtirol gewachsen, meinte Ulrich Gamper, nun sei es an der Zeit, einen Gang höher zu schalten: „Wir haben trainiert und wissen nun wie’s geht, unser Wunsch ist es, den Biobereich in Südtirol auszubauen und wir möchten, dass die Politik dabei an unserer Seite steht.“
Ebenso mit dabei im neuen Bio-Haus ist die Kontrollstelle Abcert, die als unabhängiges Zertifizierungsorgan Herstellung und Vermarktung ökologischer Produkte prüft. Aktuell werden 1600 Betriebe in Südtirol und Norditalien durch die Abcert kontrolliert. Thomas Damm, der Geschäftsführer, freute sich über die Realisierung des gemeinsamen Standortes, den er sich bereits seit 10 Jahren gewünscht hatte: „Tür an Tür mit den Stakeholdern lässt sich die Zusammenarbeit besser organisieren, der Austausch von Informationen läuft flüssiger und wir können rascher reagieren.“ Am Standort in Lana haben außerdem die Arbeitsgemeinschaft für Südtiroler Biofleisch Bio*beef und die erst im Jänner gegründete Vermarktungsgenossenschaft Bio Alto ihren Sitz.
Landesrat Arnold Schuler lobte die Initiative. Durch die Schaffung dieses Kompetenzzentrums und die Nutzung verschiedenster Synergien innerhalb der Bio-Szene würden Kräfte gebündelt und gestärkt. „Für alle Teilnehmenden hier bedeutet das einen weiteren Meilenstein für die Biolandwirtschaft. Auch wenn es Geduld auf dem Weg gebraucht hat, die Ergebnisse zeitigen den Erfolg und ich wünsche dem neuen Bio-Zentrum alles Gute.“ Der Bürgermeister von Lana, Harald Stauder hätte sich die neue Dachorganisation der Bio-Akteure näher im Dorfzentrum gewünscht, allein die Tatsache, dass der Zusammenschluss nun vollzogen sei, lasse Gutes für die Zukunft hoffen. Und Bauernbund-Obmann Leo Tiefenthaler gratulierte zur neuen „Zentrale“, wo die Fäden nun besser zusammenlaufen könnten, das sei wichtig für jede Organisation, in praktischer wie ideologischer Hinsicht: „Man spürt,“ so Tiefenthaler, „die positive Einstellung.“