Rentenskandal: SVP-Basis fordert Köpferollen an Parteispitze
Klarer Auftrag für den bestätigten SVP-Bezirksobmann von Bozen Stadt und Land Christoph Perathoner. Anlässlich der Neuwahlen der Bezirksführung am Donnerstag Abend forderte ihn die Basis auf, sich angesichts des Rentenskandals für eine personelle Veränderung an der Parteispitze einzusetzen. Das Eingeständnis des Fehlers reiche nicht mehr aus. Keine Partei könne sich einen solchen Skandal leisten, ohne klare Konsequenzen zu ziehen, so der Tenor der Ehrenamtlichen, die diesen auch mit einem Rücktrittsantrag für Obmann Richard Theiner unterstrichen.
Christoph Perathoner, der am Donnerstag mit 95 Prozent der Stimmen als Bezirksobmann bestätigt wurde, kündigte im Morgengespräch von RAI Südtirol an, das Thema Erneuerung bei der Parteileitung am kommenden Montag auf den Tisch bringen zu wollen. Nachdem derzeit in allen Bezirken die Spitze erneuert wird, sei zu überlegen, ob in der aktuellen Situation nicht auch für die Parteispitze ein vorgezogener Wechsel angebracht sei, meinte der SVP-Politiker. Solch obligaten Diskussionen müsste sich in der „einer der schwersten Krisen, die die Demokratie hierzulande miterlebt habe“, aber nicht nur die SVP, sondern alle Parteien stellen.
Wie auch schon seine Kollegen im Bezirk Eisacktal ins Feld führten, warnt der alte und neue Bozner Bezirkspräsident allerdings auch davor das Kind mit dem Bade auszuschütten. „Ich weiß nicht, ob wir mit einem Köpferollen in der Partei tatsächlich die neue Art von Politik fördern, die wir unter Arno Kompatscher anstreben, oder noch mehr kaputt machen“, gab Perathoner auf RAI Südtirol zu bedenken. Sprich: überstürzte Entscheidungen seien nun sicherlich nicht angebracht. „Wir müssen uns in dieser Zeit des Umbruchs die Zeit nehmen, zu überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist.“