„Unsere Flüsse, unsere Zukunft“

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„Unsere Flüsse, unsere Zukunft“: Alperia ist dem Wasser verpflichtet
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Sie liefern Süßwasser, regulieren Temperaturen, sichern Biodiversität und erzeugen neue Energie: Flüsse sind eine wertvolle Ressource für die Zukunft. Doch ihre Gesundheit ist zunehmend gefährdet. Diese Ökosysteme gehören zu den am stärksten bedrohten der Welt. Seit 1970 sind die Bestände von Süßwasserarten um 83 % zurückgegangen – das ist doppelt so viel wie der Rückgang in terrestrischen oder marinen Lebensräumen. Aus diesem Grund 1997 wurde der Internationale Aktionstag für Flüsse ins Leben gerufen: um diese Gewässer zu schützen und allen Menschen uneingeschränkten Zugang zu Wasser als Allgemeingut zu gewährleisten.
Auch wir von Alperia feiern diesen wichtigen Tag. Das heurige Thema des Internationalen Aktionstages am 14. März 2025 lautet „Unsere Flüsse, unsere Zukunft“. Und die Flüsse, die Südtirol durchziehen, sind tatsächlich unsere Zukunft. Sie liefern unsere Wasserkraft – eine erneuerbare Ressource, die wir mit derselben Verantwortung nutzen, mit der wir unsere Kraftwerke bauen und betreiben.
Die Bedrohungen
Klima-, Biodiversitäts- und Gesundheitskrisen setzen Flussökosysteme massiv unter Druck. Weltweit werden täglich über zwei Millionen Tonnen Abwasser sowie industrielle und landwirtschaftliche Abfälle in Flüsse eingeleitet und somit entsorgt. Zudem gibt es unzählige Barrieren in Form von Dämmen, Wehren und Querbauwerken, von denen viele veraltet und nicht instand gehalten sind. Diese Bauwerke bedürfen einer Erneuerung und kontinuierlicher Wartung.
Obwohl Italien nach Schweden und Frankreich den drittgrößten Wasserreichtum Europas besitzt, zeichnet das nationale Institut für Umweltschutz und -Forschung ISPRA ein besorgniserregendes Bild für die Zukunft: Sollte der Ausstoß von Treibhausgasen auf dem aktuellen Niveau bleiben, könnte die jährliche Wasserverfügbarkeit bis 2100 um mindestens 10 % und maximal 40 % sinken (Eurispes 2023). Umso wichtiger ist es, eine saubere Energiequelle wie die Flüsse zu schützen.
Das Engagement von Alperia zwischen Restwassermengen und Schutz der Fauna
Alperia erzeugt Strom in 35 Wasserkraftwerken mit 13 großen Staudämmen und 17 kleineren Speicherbecken unter Zuständigkeit des Landes. Wir gehen verantwortungsvoll mit der Ressource Wasser um und stellen es für vielerlei Zwecke bereit: An den Wasserfassungen und -ableitungen unserer Kraftwerke gibt es mehrere Übergabestellen für die Versorgung von Feuerlöschanlagen in den Gemeinden, für Bewässerungssysteme und Frostschutzmaßnahmen von landwirtschaftlichen Konsortien. Mit dem Bonifizierungskonsortium Vinschgau haben wir beispielsweise ein Abkommen, das sicherstellt, dass in der Frühjahrsblüte genügend Wasser zum Schutz der Obstwiesen vor nächtlichem Frost bereitsteht. Zudem sichern wir die Wasserversorgung für die künstliche Beschneiung der Skigebiete.
Um die Restwassermenge (RWM) – also die Wassermenge, die nach einer Wasserfassung im Fluss verbleiben muss, um die Ökosysteme zu erhalten – zu regulieren, folgen wir den Vorgaben der Autonomen Provinz Bozen. Die RWM sichert das natürliche Leben im Fluss und wird deshalb auch als „ökologischer Abfluss“ bezeichnet. Ein Vorzeigeprojekt in diesem Bereich ist das neue Kraftwerk für den ökologischen Abfluss (ÖA) auf der Töll, das darauf ausgelegt ist, die Wassernutzung zu optimieren, ohne die ökologische Unversehrtheit des Flusses unterhalb der Wehranlage zu beeinträchtigen.
Um die Fische auf ihrer Wanderung zu unterstützen, hat Alperia Fischtreppen errichtet, darunter eine besondere Anlage an der Wehranlage von Laas. Diese besteht aus Becken mit steuerbaren Schotten, die sich dem Wasserstand anpassen. Ein weiteres wichtiges Bauwerk ist die Fischvertreibungsanlage an der Stauanlage Weißbrunn im Ultental, die Fische davon abhält, in die Wasserentnahmeanlagen zu gelangen.
Sedimentmanagement und Umweltgelder
Wir widmen uns intensiv dem Management der Sedimente. Die wirksamste Methode ist aus unserer Sicht die kontrollierte Flutung, die in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden erfolgt. In Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen erforschen wir zudem nachhaltigere Wege, um aquatische Ökosysteme zu schützen und gleichzeitig die Wasserkraftnutzung umweltfreundlicher zu gestalten.
Darüber hinaus setzt Alperia auf eigene Kosten die in den Konzessionen vorgesehenen Minderungs- und Ausgleichsmaßnahmen um. Zwischen 2011 und 2022 wurden Umweltgelder in Höhe von rund 197 Millionen Euro bereitgestellt. Davon wurden 33 Millionen Euro direkt von Alperia investiert – vor allem, um die Anlagen aus ökologischer und landschaftlicher Sicht zu verbessern; aber auch in öffentlich nutzbare Bauten sowie in Umwelt- und Freizeitprojekte auf Konzessionsflächen. Die restlichen Umweltgelder gingen zu zwei Dritteln an die Ufergemeinden (ca. 109 Millionen Euro) und zu einem Drittel an das Land Südtirol (ca. 55 Millionen Euro). Für den Zeitraum 2023–2025 wurden neue dreijährige Interventionspläne für die Umweltgelder festgelegt, die Alperia Greenpower bereitstellt. Diese Maßnahmen zielen auf eine nachhaltigere und sozialverträgliche Energieversorgung ab, fördern den Naturschutz, verbessern Landschaft und Ökosysteme, dienen dem Katastrophenschutz und der Klimaanpassung, erhöhen die Energieeffizienz und unterstützen technische Umweltschutzmaßnahmen. 2025 ist das letzte Jahr, in dem Alperia über die Verwendung dieser Beiträge für die Umweltpläne entscheidet – danach übernimmt diese Aufgabe gänzlich das Land Südtirol.
Jede dieser Taten zeigt, wie wichtig uns der Schutz der Flüsse ist. Wir erkennen ihre zentrale Rolle in der Energiewende an und setzen uns für eine gerechte und nachhaltige Nutzung im Einklang mit der Umwelt ein.