Elektroschocker für die Freundin
Schwer ausgerüstet hatte er sich aufgemacht. Geplant bis ins Letzte seine Rache. Mit einer Sturmhaube um unerkannt zu bleiben, bewaffnet mit einem Küchenmesser und einem Elektroschocker.
Es war Mitternacht, der 8. Juni, Sonntag. Er, 44-Jährig, wollte sie - um einiges jünger - am Boden sehen. Schauplatz des Geschehens: die Tiefgarage eines Hotels im Vinschgau, der Arbeitsplatz der Frau. Unverständlich für den Mann: sie hatte sich vor einigen Monaten von ihm getrennt. Das wollte er nicht hinnehmen.
Von hinten näherte er sich seiner Ex, streckte sie mit dem Elektroschocker nieder, Schreie der Frau hielten ihn nicht auf. Zwei mal noch soll er den Schocker betätigt haben, auch als sie schon wehrlos am Boden lag. Hotelgäste, die in Tiefgarage kamen konnten Schlimmeres verhindern und schlugen Alarm. Er flüchtete, konnte aber wenig später von den Carabinieri gestellt werden.
Derzeit befindet sich der Mann in Hausarrest. Damit, so erklärte Voruntersuchungsrichter Walter Pelino, sollte seine Ex-Freundin erst einmal sicher sein. Bei der Haftprüfung im Bozner Gefängnis Mitte dieser Woche, so schreibt die Südtiroler Tageszeitung, sagte der 44-Jährige: "Ich kann mich an nichts erinnern." Staatsanwältin Luisa Monsa leitet die Ermittlungen, ein Beweissicherungsverfahren soll demnächst stattfinden.
Klar ist indes: der Mann hatte die Ex-Freundin über Monate terrorisiert. Freiheitsberaubung, Stalking und Waffenmitnahme. Noch mehr Beweise notwendig?