Società | Förderbeiträge

„Teure Jugend“

Nach dem Rausschmiss der Jugendorganisation der Süd-Tiroler Freiheit, ist Sven Knoll nicht gut auf den Jugendring zu sprechen. Nun hat er eine Landtagsanfrage eingereicht.
Tanja Rainer SJR
Foto: SJR Tanja Rainer
  • Vor rund einem Monat hat der Südtiroler Jugendring die Junge Süd-Tiroler Freiheit aus dem Verein ausgeschlossen. Dem vorangegangen waren Debatten unter den Mitgliedsvereinen über die politische Ausrichtung der jungen Generation der Süd-Tiroler Freiheit. In einer Abstimmung haben neun Jugendorganisationen für den Ausschluss gestimmt, drei waren dagegen – die SVP-Jugend hat nicht an der Abstimmung teilgenommen. 

  • Sven Knoll, Landtagsabgeordneter der Süd-Tiroler Freiheit: Foto: Seehauserfoto

    Während die Süd-Tiroler Freiheit diese Entscheidung als skandalös und undemokratisch bezeichnete, rechtfertigte sich der Jugendring damit, dass die Ausrichtung der Jungen Süd-Tiroler Freiheit, die insbesondere während des Wahlkampfes sichtbar geworden sei, unvereinbar mit den Werten des Jugendringes sei. Sven Knoll will diese Entscheidung offenbar nicht auf sich sitzen lassen und hat wie berichtet eine Landtagsanfrage eingereicht, welche die Finanzierung wie auch die Personalsituation des Vereins offen legen soll – die Bilanzen des Jugendringes wie auch dessen Mitarbeiterstab sind übrigens auf der Webseite unter dem Punkt Transparenz einsehbar, eine Landtagsanfrage wäre somit nicht notwendig gewesen – aber rein um die Information geht es wohl auch gar nicht.

  • Förderbeiträge des Landes für den Jugendring: In den vergangenen Jahren hat das Land erhebliche finanzielle Mittel für den Jugendring aufgewendet. Foto: Autonome Provinz Bozen
  • Wie aus dem Antwortschreiben hervorgeht, beliefen sich die Zuwendungen des Landes an den Verein jährlich auf rund 600.000 Euro, die Beiträge der Gemeinden für den Südtiroler Jugendring sind aus den veröffentlichten Bilanzen auf der Internetseite des Jugendringes einsehbar. Was den Personalstand betrifft, so waren im Jahr 2020 9 Personen in Vollzeit, 4 Personen in Teilzeit beschäftigt, im Jahr 2021 anfangs 9 Personen, dann 6 Personen in Vollzeit, 5 in Teilzeit, im Jahr 2022 5 Personen in Vollzeit, 4 in Teilzeit, im Jahr 2023 5 Personen in Vollzeit, 4 in Teilzeit und im Jahr 2024 5 Personen in Vollzeit, 4 in Teilzeit. Wie aus dem Antwortschreiben hervorgeht, läuft derzeit die Nachbesetzung für die Geschäftsführung. Die entsprechenden Stellenäquivalente seien nicht zu jedem Zeitpunkt besetzt gewesen, so dass sich auch bei den Personalkosten eine gewisse Fluktuation ergibt. Bezüglich Personalkosten erfährt man, dass dafür im Jahr 2020 315.772,24 Euro aufgewendet wurden, im Jahr 2021 334.758,45 Euro, 2022 312.892,39 Euro, 2023 327.971,02 Euro und für das Jahr 2024 sind 422.950,01 Euro vorgesehen. 

  • Jugendring und Politik

    Alex Ploner: Der Landtagsabgeordnete des Team K zeigt sich enttäuscht über das Nein der Vorsitzenden des Jugendringes, Tanja Rainer, zu seinem Vorschlag über die Einrichtung eines Jugendlandtages. Foto: Seehauserfoto

    Übrigens ist Sven Knoll nicht der einzige Politiker, der den Jugendring bzw. dessen Vorsitzende Tanja Rainer kritisiert. So zeigte sich auch Alex Ploner verwundert über eine Aussage von Rainer bzgl. des Vorschlages des Team K-Abgeordneten. Dieser regte anlässlich des Tages der Jugend, der jährlich am 12. August begangen wird, die Einführung eines Jugendlandtages an, um die politische Partizipation zu fördern. Diesem Vorschlag hat Rainer Medien gegenüber jedoch eine Absage erteilt. „Ich hoffe dass die Aussage der Vorsitzenden des Jugendringes Tanja Rainer nur ihre persönliche Meinung ist und nicht die Haltung der größten und wichtigsten Jugendvereinigung zur Einführung eines Jugendlandtages”, zeigte sich Alex Ploner überrascht und kündigte an, sich dennoch weiter dafür einsetzen zu wollen. 

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Manfred Klotz Mer, 08/14/2024 - 14:07

In risposta a di Stefan Zelger

Bei ironischen Kommentaren muss man immer aufpassen, dass der Schuss nicht nach hinten los geht.
Nachdem im Artikel von der "jungen Generation der Süd-Tiroler Freiheit" geschrieben wird, nicht von der Jungen Generation der Süd-Tiroler Freiheit, ist kaum anzunehmen, dass die Redakteurin da etwas verwechselt hat, wie Sie gerne unterstellen würden. Zumal ja einen Satz vorher und auch danach "Junge Süd-Tiroler Freiheit" verwendet wird.
Zu Sinnlosigkeit und zum SLAPP-Charakter von Knolls Anfrage haben Sie aber nichts zu sagen?

Mer, 08/14/2024 - 14:07 Collegamento permanente